Technologische Entwicklungshilfe für die UdSSR:

Neue Industrieroboter aus dem Westen

30.09.1983

MOSKAU (VWD) - Die sowjetischen Entwicklugspläne auf dem

Sektor Industrieroboter sind nach dem Urteil westlicher Marktbeobachter nicht ohne die Kooperation mit westlichen Unternehmen realisierbar. Die UdSSR habe vor allem im mikroelektronischen Steuerungs- und Regelungsbereich für Industrieroboter gegenüber dem Westen einen technologischen Rückstand. Versorgungsmängel bei Peripherieausrüstungen und Komplettierungsteilen erschwerten außerdem die Entwicklung.

Der sowjetische Roboterbedarf wird von den westlichen Marktbeobachtern für 1985 auf 100 000 Einheiten, für 1990 sogar auf 350 000 bis 400 000 Stück geschätzt. Laut Fünfjahresplan ist für 1985 eine Produktion von 9000 Einheiten vorgesehen während der Bestand mit 40 000 bis 45 000 Einheiten veranschlagt wird.

Bisher verfolgt die Sowjetunion die Generallinie, schreibt die Bundestelle für Außenhandelsinformation

(BfAI, Köln), sich primär auf die eigene Forschungs- und Entwicklungsbasis und sekundär auf Kooperationsprojekte im RGW-Rahmen zu stützen. Ein bereits 1981 unterzeichnetes Kooperationsabkommen sieht die Fertigung von 59 Industrierobotertypen und -versionen vor. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang Bulgarien, das sich in hohem Maße auf die künftige Belieferung des sowjetischen Marktes einrichtet. Der Bestand an Industrierobotern im RGW-Bereich soll bis 1990 rund 200 000 Einheiten erreicht haben.

Roboter wurden in der Sowjetunion bis 1981 hauptsächlich in der Metallverarbeitung, dem Gießereiwesen und einigen anderen technologischen Prozessen (zum Beispiel Montage, Schweißen) eingesetzt. Die Einsatzgebiete sollen um den Maschinenbau, die Eisen- und NE-Hüttenindustrie, radiotechnische und elektronische Industrie, Landwirtschaft und das Transportwesen erweitert werden.

Der forcierte Einsatz von Industrierobotern in der UdSSR ist aber auch noch mit anderen Problemen verbunden, schreibt die BfAI weiter. Vielfach sträuben sich Industrievereinigungen und Betriebe gegen die Einführung der neuen Technik, weil ein Mangel an Spezialisten oder ein unregelmäßiger Materialfluß besteht. Andererseits werden bei der Aufnahme der Serienfertigung mangelhaft entwickelte Modelle zugrundegelegt, nur um das Plansoll zu erfüllen.