Big Blue unterstützt Programmiersprache Prolog in MVS-Systemen:

Neue IBM-Software soll Entwickler entlasten

23.01.1987

STUTTGART (CW) - Zum Jahreswechsel kündigte IBM eine Reihe neuer Softwareprodukte für den Mainframebereich an: Version 1 Release 5 der SDF Screen Definition Facility/CICS VSE, IMS Application Development Facility Version 2 Release 2, MVS/Prolog und International Business Services Release 4 (IBS).

Screen Definition Facility/Customer Information Control System VSE (SDF/CICS VSE) ist ein interaktives Anwendungsentwicklungswerkzeug für den CICS/DOS/VS-Anwendungsprogrammierer. Mit dem Produkt können Bildschirmmasken, Gruppen oder eigenständige Teile von Bildschirmmasken für CICS/ DOS/VS Basic Mapping Support (BMS) entworfen und gepflegt werden.

Zur Unterstützung von CICS/ DOS/VS Version 1 Release 7 bietet SDF/CICS VSE Release 5 folgende Erweiterungen: Angabe von variablen DSECT-Attributlisten, Feldtrennungszeichen sowie von Gemischt-, Transparent-, und Kleinschriftattributen; Unterstützung von Attributen für gemischte Doppelbyte-Zeichensatzfelder (DBCS) und zur Feldgliederung sowie Support der 5550-Familie als 3270-Bildschirm. Bei der Generierung von Bildschirmmasken werden Steuerblöcke, Datenstrukturen und BMS-Makros erstellt, wie sie von CICS/DOS/VS Version 1 Release 7 benötigt werden.

Optimaler Einsatz nur durch Zwangskopplung

Derzeitigen SDF/CICS-VSE-Kunden, die CICS/DOS/VS Version 1 Release 7 einsetzen wollen, empfiehlt Big Blue, auch das neue Release 5 von SDF/CICS VSE zu verwenden.

Nur so ließen sich die Vorteile von BMS und geräteabhängigen Erweiterungen von CICS/DOS/VS Version 1 Release 7 optimal nutzen.

Das neue Programm soll ab Juli 1987 verfügbar sein. Für den Übergang von Release 4 nach Release 5 von SDF/CICS VSE ist Herstellerangaben zufolge keine Konvertierung vorhandener Maskenformate erforderlich.

Bei IMS Application Development Facility Version 2 Release 2 handelt es sich um einen Anwendungsgenerator für IMS/VS- und CICS/OS/VS-Datenbank- und Datenkommunikationssysteme. Das Produkt ermöglicht IBM zufolge eine schnelle Entwicklung von Anwendungsprogrammen für die Systeme IMS/VS und CICS/OS/VSDB/DC.

Als wesentliche Merkmale von Version 2.2 nennt der Hersteller den Einsatz unter CICS/OS/VS (MVS), re-entrant arbeitende Ausführungs-Driver, XA-Exploitation, dynamische Regelverwaltung, lADF-Erweiterungen und die Aufstockung der maximalen SPA-Größe auf 64 K im Vergleich zu bisher 32 K. SPA (Scratch Pad Area) ist ein "Notizbuch" für die Datenweitergabe in IMS- und ClCS-Systemen.

IMSADF II Version 2 Release 2 ist zum Einsatz bei bereits vorhandenen oder bei neuen Installationen von IMS/VS DB/DC vorgesehen. IBM empfiehlt, die Ausführungsumgebung IMSADF II V2 R2 CICS/OS/VS einzusetzen, wenn Anwendungen sowohl für CICS/OS/VS- als auch für IMS/VS- DB/DC-Systeme entwickelt oder geplant werden. Die Software ist laut IBM bereits verfügbar.

Mit MVS/Prolog gibt Big Blue die Programmiersprache Prolog für MVS-Systeme zum Vertrieb frei. Um die Software einsetzen zu können, sind hardwareseitig ein IBM-Rechner

System /370, 43XX, 9370 oder 30XX, ein 3270-Terminal, eine Bandeinheit mit 1600 oder 6250 bpi oder eine 3480-Kassette sowie ein Plattenspeicher mit einer Kapazität von 1,5 Megabyte erforderlich.

Als Softwarevoraussetzung nennt der Hersteller TSO/Extensions (TSO/E) Release 2 und höher, Interactive System Productivity Facility (ISPF) ab Version 2 Release 2 sowie Interactive System Productivity Facility/Program Development Facility (ISPF/PDF) Version 2 Release 2 oder höher. Das Programm ist ab sofort zum Preis von 31 200 Mark verfügbar.

In Ergänzung zum bisherigen IBS-Serviceumfang bietet schließlich IBS Release 4 zusätzliche Möglichkeiten in der Bürokommunikation und im Bereich der individuellen Datenverarbeitung.