Engpässe mit neuem Protokoll mildern

Neue HTTP-Variante verspricht kürzere Download-Zeiten

14.03.1997

Am deutlichsten fällt die Leistungssteigerung der neuen Protokolle beim Herunterladen von grafikintensiven Web-Seiten ins Gewicht. Nach Angaben des W3C verkürzt sich die Ladezeit einer Web-Seite unter Verwendung des neuen HTTP 1.1 um das Zwei- bis Achtfache.

Der Geschwindigkeitsgewinn unter HTTP 1.1 beruht vor allem darauf, daß die Protokollvariante verglichen mit dem Vorgänger effizienter arbeitet. Sie lädt nämlich während einer einzigen Verbindung von einem Server gleich mehrere Files auf einmal herunter. Herkömmliche HTTP-1.0-kompatible Browser müssen dazu verschiedene Verbindungen öffnen, um Texte und grafische Inhalte abzurufen. Eine Vorgehensweise, die die Zahl der Datenpakete erhöht und somit kontraproduktiv zu Algorithmen ist, die den Verkehr in länger bestehenden Verbindungen beschleunigen können.

Allerdings werden wahrscheinlich nur Anwender mit High-speed-Anbindung in den vollen Genuß der Leistungssteigerung kommen. Wer sich über Dial-up-Leitungen mit dem Netz verbinden läßt, erreicht voraussichtlich nur eine Verbesserung um die zwanzig Prozent. Eine genaue Angabe über die wirklich erzielbaren Leistungsunterschiede ist allerdings schwierig, da sich die Netzbelastung laufend ändert. Erschwerend kommt hinzu, daß einige Web-Sites Grafiken und Text auf unterschiedlichen Servern speichern. Ein Fall, in dem HTTP 1.1 seine Vorteile nicht ausspielen kann, da es nun ebenfalls mehrere Verbindungen aufbauen muß. Deshalb vertreten Skeptiker die Ansicht, das einzig probate Mittel zur Leistungssteigerung sei mehr Bandbreite im Internet.