Mögliche Ankündigung bereits Anfang April

Neue Hinweise auf baldigen Start von Apple Pay

17.03.2017
Von   
Tillmann Braun ist freier Journalist und Kommunikationsberater für non-profit Organisationen und Unternehmen. Sein Fachgebiet sind innovative IT-Lösungen für die Vernetzung von Menschen und Maschinen. Zu seinen Spezialthemen gehören intelligente (Heim-)Netzwerke, Machine-to-Machine-Kommunikation, Mobile Payment, IT-Strategien und vielfältig einsetzbare Kommunikationssysteme.
Die Gerüchteküche rund um den Start von Apple Pay in Deutschland brodelt schon seit längerer Zeit. Nun gibt es Hinweise, dass Apple die Einführung im hiesigen Markt bereits Anfang April bekannt geben könnte.

Wie verschiedene Quellen berichten, soll auf dem nächsten Apple Event neben neuen iPads auch der Startschuss für Apple Pay in Deutschland und womöglich weiteren europäischen Ländern verkündet werden. Eine Markteinführung im ersten Halbjahr wird laut Experten immer wahrscheinlicher.

In Europa kann bislang in Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, der Schweiz sowie in Russland mit Apple Pay bezahlt werden.
In Europa kann bislang in Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, der Schweiz sowie in Russland mit Apple Pay bezahlt werden.
Foto: wavebreakmedia - Shutterstock.com

Das Event, bei dem Apple wohl möglich auch den Start von Apple Pay in Deutschland verkündet, könnte laut verschiedenen Quellen bereits in wenigen Wochen in Cupertino stattfinden. "Am Deutschland-Start von Apple Pay in 2017 besteht überhaupt kein Zweifel", sagt Rudolf Linsenbarth, Experte für Mobile Payment beim Beratungsunternehmen Cocus.

"Die Chancen für einen Start im ersten Halbjahr 2017 liegen mittlerweile bei über 50 Prozent. Dafür spricht unter anderem, dass mit der Deutschen Bank ein Schwergewicht im Bankenmarkt seine Vorbereitungen abgeschlossen hat. Weiterhin gibt es erstmalig Gerüchte zu den Gebühren, die Apple angeblich verlangt. Im Raum stehen 7 Euro pro Karte und Jahr. Das ist ein durchaus realistischer Wert", so Linsenbarth.

In der neuesten Version von macOS Safari kann man ein Kästchen zu Apple Pay aktivieren.
In der neuesten Version von macOS Safari kann man ein Kästchen zu Apple Pay aktivieren.

Ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Start ist, dass es in der neuesten Version von macOS Safari eine interessante Erweiterung gibt. Hier kann man neuerdings ein Kästchen aktivieren, sodass Webseiten erlaubt wird, zu prüfen, ob Apple Pay konfiguriert wurde. "Safari ermöglicht das Tätigen von Käufen im Internet mit Apple Pay mithilfe deiner Apple Watch oder deines iPhones", heißt es dort in deutscher Sprache.

Zudem hat Apple kürzlich die deutschsprachige "Apple Support Community" live gestellt, samt einer eigenen Rubrik zu Apple Pay. Die Tatsache, dass Apple bereits öffentlich sichtbar den deutschen Support für Apple Pay vorbereitet, weist auf konkrete Vorbereitung einer baldigen Markteinführung hin.

"Wenn Apple Pay noch im zweiten Quartal startet, erfolgt die Ankündigung beim Frühjahrs-Event am 4. April in Cupertino ", ist sich Linsenbarth sicher. "Unter anderem ist vom 4. April die Rede. Ich denke nicht, dass Apple Pay im deutschen Markt ohne Vorankündigung startet. Gut möglich ist auch eine Sammelankündigung für mehrere Länder. Belgien, Italien und Polen sind potenzielle Kandidaten." Bislang kann in Europa in Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, der Schweiz sowie in Russland mit Apple Pay bezahlt werden.

Für Deutschland besteht laut Linsenbarth zudem mittlerweile eine geringe Chance, dass die girocard noch in 2017 bei Apple Pay integriert wird. "Dieses Szenario hatte ich vor vier Monaten noch ausgeschlossen, doch die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken haben mächtig aufgeholt", berichtet Linsenbarth. Neben der Deutschen Bank sind u.a. Santander, Barclaycard, Wirecard und N26 bereits startklar.

Als wichtiger Markteintrittspartner von Apple hat AMEX seine Umbauarbeiten im Backend abgeschlossen und wird laut Rudolf Linsenbarth den Rollout der Kontaktlos-Akzeptanzstellen vorantreiben. REWE ist bereits auf kontaktlos umgestellt. ALDI Süd wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen dabei sein. (mb)