Pluggable Database

Neue Einblicke in Oracle 12 c

02.10.2012
Oracle lüftet den Vorhang: Die nächste Datenbank-Version kommt mit mandantenfähigen, "Pluggable Databases" auf den Markt.
Foto: Oracle

Der Softwarekonzern nutzte die Bühne der Hausmesse "OpenWorld 2012" in San Francisco, um Kunden, Partnern und Marktbeobachtern einen Einblick in die kommende Datenbank-Version zu geben. Eine Schlüsselfunktion von 12c, die irgendwann im Lauf des nächsten Jahres erscheinen soll, ist Multitenancy, also Mandantenfähigkeit. Sie erlaubt Anwendern den Aufbau von "pluggable Databases" innerhalb eines einzelnen Datenbank- Containers, sagte Senior Vice-President Andy Mendelsohn anlässlich seiner Eröffnungsrede. Damit sei eine "fundamental überarbeitete Architektur der Datenbank einhergegangen", fügte der Manager hinzu. "Admins haben künftig nur noch eine Datenbank über alle Systeme hinweg zu verwalten."

Um das Konzept der Pluggable Database zu veranschaulichen, verglich der Manager es mit einem Schweizer Taschenmesser. Die Datenbank sei ein ähnlich flexibles Tool, um die jeweilige Umgebung zu betreiben. Darüber hinaus werde "Database 12c" die Hardware-Ressourcen effizienter ausnutzen, unterm Strich könnten Kunden also Geld sparen. Beispielsweise integriert die neue Software eine "Heat Map", die anzeigt, wie oft verschiedene Datengruppen genutzt werden. Weniger intensiv beanspruchte Daten ließen sich mit diesen Erkenntnissen auf günstigere Speichermedien verlagern.

Künftige Upgrades will Oracle kundenfreundlicher als in der Vergangenheit gestalten, Basis dieses Vorhabens ist wieder das Konzept der steckbaren Datenbanken. "Wenn sie eine Datenbank patchen, patchen sie alle Datenbanken eines Containers", erläuterte Mendelsohn. Die einzelnen Implementierungen arbeiten offenbar je Mandant getrennt voneinander, nutzen aber die gleiche zugrunde liegende Hardware sowie gemeinsam Verwaltungs-Tools.

Von dem Prinzip profitieren auch Backup- und Recovery-Routinen. Demnach können Administratoren das gesamte System in einem Rutsch sichern, bei Bedarf aber auf diversen Ebenen wieder herstellen. Damit bietet sich die Datenbank laut Oracle für den Betrieb von SaaS-Diensten und Cloud-Anwendungen an, wo jede Anwendung die Daten der einzelnen Kunden getrennt sichern und schützen sollte. "Jede Pluggable Database ist eine eigene Entität, die für sich allein steht. Sie hat ihre eigenen Metadaten und privaten Daten-Files", schilderte Mendelsohn die Funktionsweise.

Eine wichtige Frage ließ der Manager indes offen: Wie ändert sich durch Mandantenfähigkeit das Lizenzmodell der Datenbank? Heute zahlen Anwender in Abhängigkeit der Prozessorleistung, die für den Betrieb der Datenbank erforderlich ist. Ob diese Regel ihre Gültigkeit behält, ist ungewiss. (jha)

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