Post sieht Ursachen bei Endgeräten und Akustikkopplern:

Neue Datex-P-Tarifierung klappt nicht

05.06.1987

BONN (bi) - Frühestens zum 1. Juli soll nach Aussagen aus dem Bundespostministerium der alte Zustand beim Zugang zu Datex-P aus dem Fernsprechnetz wieder hergestellt sein. Nach der Einführung der bundeseinheitlichen Einwahlgebühr zum 1. April war es zu einer erheblichen Verminderung der Dienstgüte gekommen, was der Postverwaltungsrat zum Anlaß nahm, darauf zu drängen, daß so bald wie möglich auch wieder entfernungsabhängige Gebühren berechnet werden.

Hinsichtlich der Ursachen des verfehlten Versuchs gibt die Post jetzt konkret Schwierigkeiten mit Akustikkopplern und die unterschiedliche Qualität von Endgeräten generell an. Dies könne unter anderem zur Konsequenz haben, daß die Zulassungsbedingungen verändert werden müssen. Zur Zeit würde zwischen Ministerium und Fernmeldetechnischem Zentralamt ein Stufenplan des Vorgehens entwickelt.

Bis zur Rückkehr in den alten Zustand wollen die Postler den Dienst aber weiter stabilisieren, um den Übergangszeitraum "so erträglich wie möglich zu machen". Nach der Rücknahme soll wieder die ursprüngliche Dienstgüte geboten werden. Die zurückhaltende Schätzung des Termins für die endgültige Einführung der geplanten neuen Einwahlgebühr lautet auf 1988. Darauf deutet auch ein Hinweis aus Bonn, demzufolge der entsprechende Passus aus der jetzt verabschiedeten Gesamt-TKO, die zum 1. 1. 19 8 8 in Kraft treten soll, gestrichen worden ist.

Ausdrücklich betont wurde, daß die Datex-P-Ressourcen "nicht schuld" an dem Desaster sind. Auch habe es keine Probleme mit dem neuen Abrechnungsmodus gegeben. Unerwartete Schwierigkeiten seien hingegen über die Akustikkoppler-Problematik hinaus bei den Ressourcen des Fernsprechnetzes aufgetreten. Und die sollen "in Ruhe" behoben werden.