USA und EU

Neue Datenschutz-Ermittlungen gegen Google

16.03.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Regulierungsbehörden in den USA und der Europäischen Union haben neue Datenschutzermittlungen gegen den Internetkonzern Google eingeleitet.

Im Mittelpunkt steht einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge dabei die Frage, ob Google die Privatsphären-Einstellungen von Apples Safari-Browser umgangen hat, um Millionen von Nutzern auf ihren iPhones, iPads und Computern Tracking-Cookies für Werbung unterzujubeln. Der Meldung zufolge drohen Google nun jahrelange Ermittlungen und möglicherweise hohe Geldstrafen.

Google hatte die angeprangerte Praxis im vergangenen Monat gestoppt, nachdem es deswegen vom "WSJ" kontaktiert worden war. "Wir werden natürlich mit allen Behörden kooperieren, die Fragen dazu haben", zitiert die Zeitung eine Google-Sprecherin. "Wir haben nicht erwartet, dass das passieren würde, und wir haben diese Werbe-Cookies bereits aus Safari entfernt."

In den USA prüft speziell die Federal Trade Commission, ob Google gegen eine Einigung mit der US-Regierung verstoßen hat, in der sich das Unternehmen verpflichtet hatte, seine Datenschutz-Praktiken gegenüber Verbrauchern nicht falsch darzustellen. Im Falle eines Verstoßes droht eine Strafe von 16.000 Dollar pro Verletzung und Tag. Da Millionen von Safari-Nutzern betroffen waren, könnte hier je nach Auslegung dieser Formulierung eine enorme Summe zusammenkommen. Weitere Geldstrafen drohen seitens einer Gruppe von ebenfalls ermittelnden General Attorneys einzelner US-Bundesstaaten sowie von der französischen Datenschutzbehörde CNIL.