"Die Strategie wird nicht geändert", sagte Finanzvorstand Werner Brandt am Dienstag auf der Computermesse Cebit in Hannover. Es gebe keinen Grund, warum SAP nicht wieder prozentual zweistellig wachsen könne. Der neue Co-Chef Bill McDermott brachte die neue Linie der SAP auf den Punkt: "Wir wollen noch mehr Fokus auf Wachstum, Margen und Innovation."

McDermott setzt dabei auf Wachstumsmärkte, will mit maßgeschneiderten Angeboten aber auch in etablierten Märkten wieder stärker wachsen. Er bekannte sich zur Margenprognose vor Währungseffekten von 30 bis 31 Prozent und zum mittelfristigen Ziel von 35 Prozent. An der Börse stieg die SAP-Aktie am Nachmittag im Einklang mit dem Dax um 0,9 Prozent auf 33,75 Euro.

Produktoffensive

Zu höherem Wachstum und Gewinn will Jim Hagemann Snabe, Produktvorstand und ebenfalls Co-Chef, mit neuer Software kommen. Diese Produktoffensive soll die Kosten allerdings nicht aus dem Ruder laufen lassen. Daher setzt die neue Führung auf Motivation der eigenen Mitarbeiter und Entwicklung in kleinen Gruppen. Mannschaften von je zehn Entwicklung arbeiten an einem Produkt in ständigem Kontakt zu dem Kunden, der die Entwicklung begleitet. "Seit 2009 haben wir mit dieser Art der Entwicklung experimentiert", sagte Snabe. "Etwa jeder fünfte Entwickler arbeitet derzeit so. Und wir wollen diese Art auf die ganze SAP ausrollen."

Der Produktvorstand schwor SAP darauf ein, im On-Demand-Vertrieb aufzuholen und die Führung zu übernehmen. Traditionell verkaufte SAP Lizenzen an Kunden und baute die Produkte in dessen Computer ein. On-Demand bedeutet, dass die Software lediglich vermietet wird und nicht mehr auf Servern des Kunden läuft. Die Mittelstandssoftware und Hoffnungsträger der Walldorfer, "Business ByDesign", soll Mitte des Jahres als On-Demand-Produkt im Massengeschäft starten. Auch andere Produkte der SAP sollen bald auf diesem Vertriebsweg angeboten werden. (dpa/tc)