Infratest und ADL als "Katalysatoren" gegenüber dem Hersteller:

Neue Beratungsprogramme für ISDN-Nutzer

22.04.1988

MÜNCHEN (sch) - Arthur D. Little (ADL), Wiesbaden, und Infratest, München wollen potentiellen ISDN-Nutzern die Augen in Hinblick auf die derzeit tatsächlich gegebenen Funktionalitäten dieses Mediums öffnen. Darum bieten die beiden Marktforschungsunternehmen jetzt individuell zugeschnittene Beratungsprogramme an.

Nach Angaben von Tom Sommerlatte, Geschäftsführer bei Arthur D. Little wird mit dem Begriff ISDN viel Schindluder getrieben. Als Folge davon herrsche bei einem Großteil von Entscheidungsträgern Unklarheit über die Einsatzmöglichkeiten von Informationssystemen im eigenen Hause. Der Netzwerk-Experte betonte in diesem Zusammenhang auch, daß es de facto noch gar keine ISDN-fähigen Endgeräte beziehungsweise Systeme gebe, die auf die Übertragungsgeschwindigkeit von 64 Kbit pro Sekunde zugeschnitten seien. Antreffen könne man ganz überwiegend analoge Hauptanschlüsse, und auch bei Inhouse-Lösungen handele es sich selten um echte ISDN-Verbundsysteme, sondern meistens um getrennte Netze mit getrennten Anwahlmöglichkeiten.

Eine Aufgabe im Rahmen der anvisierten Projektarbeit sei es daher, Gerätespezifikationen für noch nicht am Markt befindliche Systeme zu erarbeiten und preisliche Vorstellungen gegenüber den Herstellern geltend zu machen. ADL und lnfratest verstünden sich dabei als "Katalysatoren".

Vorrangig sollen dem künftigen Anwender im Rahmen des neuen Leistungsangebots Lösungsansätze und Strategien für ISDN-Realisierungen aufgezeigt werden. Die Empfehlungen für einen Entwicklungspfad orientieren sich an den firmenspezifischen Anforderungen, dem schon vorhandenen und dem zu erwartenden Systemangebot. An diesem Beratungsprogramm arbeiten auch die beiden Münchner Wissenschaftler Professor Arnold Picot und Professor Ralf Reichwald mit.