Japaner erarbeiten finanzielle Anreize:

Neue Basis für staatliche Förderung

06.07.1984

TOKIO (VWD) - Die japanische Regierung will die staatliche Förderung zur beschleunigten Entwicklung fortgeschrittener Technologien auf eine neue und umfassende gesetzliche Grundlage stellen.

Wie die in Tokio erscheinende Tageszeitung "Ashai Shimbun" berichtet, arbeitet das Industrie- und Handelsministerium (MITI) an einem Entwurf der unter anderem erweiterte steuerliche und andere finanzielle Anreize einschließt.

Nach Angaben der Zeitung soll das "Gesetz zur Verbesserung der Infrastruktur technologischer Entwicklung" mit dessen parlamentarischer Verabschiedung im nächsten Jahr gerechnet wird, die bisherigen Handhaben zur Förderung von Teilbereichen ablösen. Die Regierung folge damit der Einsicht, daß Entwicklungen beispielsweise in der Mikroelektronik, im Bereich neuer Werkstoffe und in der Biotechnologie wegen des hohen Kostenaufwandes und Risikos staatliche Unterstützung notwendig machen.

Japanischen Berechnungen zufolge wird die Nachfrage nach neuen Technologien in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein sprunghaftes Wachstum erleben, für Ausrüstungen zur Informationsverarbeitung etwa bis 1990 ein jährliches Umsatzvolumen von 105 Milliarden Dollar und für neue Werkstoffe bis zur Jahrhundertwende von über 40 Milliarden Dollar. Zum Thema staatliche Förderung weist das MITI auf einen deutlichen japanischen Rückstand gegenüber den USA hin. Selbst bei Ausschluß der militärischen Forschungsaufwendungen lagen die USA mit jährlichen Zuwendungen von rund 20 Milliarden Dollar noch weit vor Japan mit rund sieben Milliarden Dollar.