Benchmark-Vergleich zwischen OS2 und Xenix modifiziert:

Neuauflage bestätigt Testergebnisse

19.02.1988

CHICAGO (IDG) - Nachdem Microsoft und IBM unisono einen Benchmark-Vergleich zwischen OS/2 und SCO Xenix 386 als unfair gebrandmarkt haben, gibt es nun einen neuen Vergleich zwischen den Betriebssystemen, diesmal unter Voraussetzungen, die den Einwänden der OS/2-Entwickler entgegenkommen.

Das Ergebnis weicht indessen nicht so gravierend von den bisherigen Resultaten ab, wie IBM es sich wohl gewünscht haben mag: Auch diesmal zeigte Xenix häufiger die bessere Leistung als OS/2. Allerdings nur knapp: In fünf von 17 Sparten zeigte sich Xenix überlegen, OS/2 dagegen immerhin in vieren. Bei den restlichen acht Tests waren die Unterschiede marginal. Seine Überlegenheit konnte Xenix vor allem in einem Applikations-Mix aus 16- und 64-Bit-Arithmetik, Funktionsaufrufen und Plattenzugriffen unter Beweis stellen, während unter OS/2 ein Job aus 100 000 Berechnungen in doppelter Genauigkeit schneller ablief. Mit zunehmender Anzahl der (simulierten) User ging dem Test zufolge OS/2 überproportional in die Knie.

Das Softwarehaus Neal Nelson, Urheber des Benchmarks, hatte OS/2 diesmal mit Xenix 286 verglichen. In einem früher von IBM und Microsoft kritisierten Vergleich (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 3/1988, Seite 1) hatte OS/2 in fast allen Sparten eine deutlich schlechtere Performance geboten. Hauptkritikpunkt war bisher gewesen, daß mit Xenix 386 ein Betriebssystem zum Vergleich gestanden hatte, das gar nicht zur Leistungsklasse des auf den 80286 zugeschnittenen OS/2 gehöre.