Erfolgsmessung bei IT-Sicherheit

Netzwerke schützen

13.12.2012
Von Peter Graf

KPIs für IT-Sicherheit

Möglicher KPI: "Rollout Time Release" (RTR). RTR zeigt auf, wie lange ein Unternehmen nach dem Release eines Patches unzureichend geschützt ist.
Möglicher KPI: "Rollout Time Release" (RTR). RTR zeigt auf, wie lange ein Unternehmen nach dem Release eines Patches unzureichend geschützt ist.
Foto: Ampeg

Es muss ein vordringliches Ziel eines jeden jedes Sicherheitsverantwortlichen sein, alle Systeme in seinem Netzwerk möglichst aktuell zu halten. Zu welchem Grad dieses Ziels erreicht wird, kann gemessen werden. Es ist möglich, nach jedem Rollout zu prüfen, ob alle beziehungsweise wie viele Rechner ein Virenpattern oder einen Patch auch tatsächlich erhalten haben. Ein gültiger Key Performance Indikator für die Update-Systeme wäre dementsprechend der "Erfüllungsgrad pro Rollout", der für jedes System im Netzwerk erfasst werden muss.

Ein weiterer wichtiger Indikator für den Sicherheitsstatus eines Netzwerks ist die Dauer von Rollouts. Vor dem Hintergrund einer permanent steigenden Anzahl von "Zero Day Exploits" ist es nicht nur wichtig, dass die Updates ihr Ziel erreichen, sondern auch, wie schnell sie das tun. Diese Einschätzung bestätigt auch die bereits zitierte Umfrage: Fast 70 Prozent der befragten Security Officer sind darin der Meinung, dass schon Verzögerungen der Pattern- oder Patch-Roll-Outs um wenige Stunden zu "einer relevanten zusätzlichen Bedrohung" führen würden. Virenpattern können sofort nach ihrer Veröffentlichung verteilt werden, was meist auch völlig automatisiert passiert. Patches werden von internen oder externen Computer Emergency Response Teams (CERT) auf ihre Systemverträglichkeit geprüft. Dieser Schritt kostet Zeit, so dass der Rollout danach umso schneller gehen muss.

Kein Messwert - aber für das Funktionieren des Sicherheitsbetriebs genauso wichtig - ist die Aktualität der Antiviren-Software und der dazugehörigen Scan-Engine. Deren Aktualität sollten Sicherheitsverantwortliche immer im Auge behalten. Vielfach wird die "End of Life-Meldung" des Herstellers der Schutzsoftware vom Security Management missachtet. Teilweise auch, weil veraltete Rechner-Hardware das Update auf die neue Software nicht erlaubt. Sind Software und Scan-Engine aber nicht aktuell, macht die Messung der restlichen KPIs nicht viel Sinn.