Verstärktes Engagement des Chipriesen

Netzwerke in den eigenen vier Wänden sollen Intels Prozessorabsatz fördern

16.04.1999
SAN MATEO (IDG) - Chipgigant Intel weitet seine Networking-Aktivitäten aus. Über Komponenten, die das Vernetzen von Rechnern und Peripheriegeräten im Heimbereich erleichtern sollen, will der Hersteller auch den Absatz seiner Prozessoren steigern.

Mit "Anypoint Home Network" präsentiert Intel eine Produktlinie, die das Vernetzen von Haushalten ohne zusätzliche Verkabelung ermöglichen soll. In den USA ist dazu vorgesehen, vorhandene Telefonkabel gemäß der Spezifikation 1.0 der Home Phone Networking Alliance (HPNA) zu nutzen, in Deutschland könnte dies über Stromleitungen oder Infrarot-Technologie geschehen. Intel spekuliert darauf, daß in Zeiten ständig sinkender Prozessorpreise die Möglichkeit, mehrere Rechner kostengünstig zu vernetzen, Verbraucher zur Anschaffung mehrerer PCs verleitet. Auf diese Weise läßt sich dann gleich mehrfach verdienen.

Der Vorteil von Intels neuer Lösung: Um Rechner untereinander beziehungsweise mit Peripheriegeräten wie Druckern, Scannern oder externen Speicherlaufwerken zu verbinden, muß das Rechnergehäuse nicht geöffnet werden: Der Hersteller nutzt den Parallel-Port für die Datenübertragung. An Stelle von herkömmlichen Netzadaptern müssen spezielle, externe Kommunikationseinheiten an diese angeschlossen werden, von denen aus die Informationsübertragung erfolgt. Intel bietet aber auch eine Produktvariante für den internen PCI-Bus an.

In einem Anypoint-Home-Network-Verbund sollen neu verfügbare Geräte automatisch erkannt und dem Anwender angezeigt werden. Neben dem gemeinsamen Zugriff mit maximalen Geschwindigkeiten von bis zu 1 Mbit/s auf Ressourcen ermöglicht die Lösung auch das gleichzeitige Nutzen eines Internet-Zugangs, betont der Hersteller. Dabei werden verschiedene Zugangsarten, unter anderem auch Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL) und Kabelmodems, unterstützt.

Die Version zum Vernetzen von zwei Rechnern kostet rund 190 Dollar, Module für den Anschluß weiterer Geräte jeweils rund 100 Dollar. Mit der erforderlichen Hardware zur Vernetzung liefert Intel eine spezielle Software zur synchronen Internet-Nutzung durch mehrere Anwender. Zunächst wird die Produktfamilie in den USA angeboten, in Europa im nächsten Jahr.