Das erwarten Lancom, Alcatel-Lucent, Cisco und Dell für 2015

Netzwerk-Trends: Kommt SDN 2015 ins Fliegen?

05.04.2015
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Welche anderen Entwicklungen sehen Sie bei Routern und Switches?

Ralf Koenzen: Nicht nur im Backbone / Core-Bereich sehen wir weiter steigende Bandbreiten, insbesondere durch schnellere Teilnehmeranschlüsse über Glasfaser, VDSL/Vectoring und LTE. Hierdurch sind schnellere Router bei Vernetzungsprojekten auf Konzentrator- wie auf Teilnehmerseite erforderlich. In kritischen Netzen, etwa auch bei Behörden, wird Sicherheit zum entscheidenden Kriterium. Hier erwarten wir eine weiter steigende Nachfrage nach BSI-zertifizierten Routern.

Jochen Apel: Ein weiterer Trend im IP-Routing ist die Integration von DWDM. Zwei Netzwerkebenen wachsen hier zusammen, die Transportebene mit DWDM und die Session-Ebene mit IP-Routern. Die Router übernehmen die intelligente Verschaltung des Verkehrs auf diesen beiden Netzwerkebenen. Hier gilt es, einen sanften Migrationspfad zu entwickeln, der ein Zusammenspiel heutiger DWDM-Systeme mit IP-Routern erlaubt.

Kay Wintrich, Technical Director von Cisco Deutschland:
Kay Wintrich, Technical Director von Cisco Deutschland:
Foto: Cisco

Kay Wintrich, Technical Director von Cisco Deutschland: Ein großer Trend ist sicher die Migration von 10G in Richtung 40G, vor allem im Data Center. Zudem werden Router und Switches noch intelligenter und applikationszentrischer. Sie übernehmen immer mehr Services wie das Hosten virtueller Container mit Applikationen, das Erbringen gewisser Rechenleistungen direkt vor Ort zu oder das Optimieren einer Applikation.

Alexander Thiele: Ähnlich wie seinerzeit bei Servern werden jetzt auch im Netzwerk offene Betriebssysteme eingeführt. Sie lassen Unternehmen beispielsweise die Wahl, ein klassisches Switch-OS einzusetzen oder die Vorteile einer Linux-Umgebung zu nutzen. Dazu gehören unter anderem eine einfachere Verwaltung, Skalierungseffekte mit der Administration der Linux-Server oder Kosteneinsparungen.