Monitoring aus zwei Perspektiven

Netzwerk-Monitoring in der Private Cloud

25.05.2011
Von Dorte Winkler

Zwei Perspektiven: Nutzer-Sicht

Zur umfassenden Überwachung einer Private Cloud sollte das Netz-Monitoring die Systeme sowohl aus Nutzer- als auch aus Server-Perspektive auf dem Radar haben. Das Beispiel einer umfangreichen Website inklusive Webshop in einer Private Cloud veranschaulicht die Unterschiede.

Der Betreiber einer Website möchte für alle Besucher sicherstellen, dass tatsächlich alle Funktionen permanent zur Verfügung stehen, unabhängig davon, wie sie technisch realisiert sind. Hierzu ist es erforderlich, dass das Netzwerk-Monitoring von außerhalb der zu überwachenden Server erfolgt, am besten sogar von außerhalb des entsprechenden Rechenzentrums.

Foto: Jakub Jirsak, Fotolia.de

Es bietet sich daher an, eine Network-Monitor-Lösung auf anderen Cloud-Servern oder in anderen Rechenzentren aufzusetzen. Dabei ist es entscheidend, dass alle Standorte eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen beziehungsweise das Monitoring durch ein Fail-over-Cluster abgesichert ist, so dass eine unterbrechungsfreie Überwachung gewährleistet ist. Diese Überwachung aus der Ferne sollte in unserem Beispiel etwa folgende Punkte umfassen:

  • Ping der Firewall, des HTTP Load Balancer und des Web-Servers

  • HTTP/HTTPS-Sensoren für

  • Überwachung der Ladezeit der wichtigsten Seiten,

  • Überwachung der Ladezeit aller Assets einer Seite wie CSS, Bilder oder Flash,

  • Überprüfung, ob Seiten bestimmte Wörter enthalten wie "Error",

  • Messung der Download-Ladezeit,

  • HTTP-Transaktionsüberwachung zur Simulation des Einkaufsprozesses,

  • Sensoren, die die zeitliche Gültigkeit von SSL-Zertifikaten überwachen.

Immer wenn einer dieser Sensoren ein Problem findet, sollte die Netzwerk-Monitoring-Lösung einen aussagekräftigen Alarm an den zuständigen Administrator senden. Dabei hilft es, ein regelbasierendes Monitoring einzurichten. So bietet beispielsweise der PRTG Network Monitor die Möglichkeit, bei einem Timeout des Ping-Sensors für die Firewall alle anderen Sensoren pausieren zu lassen, um eine Alarmflut zu vermeiden, da in diesem Fall offensichtlich die Verbindung zur Private Cloud insgesamt unterbrochen ist.