Bay Networks übernimmt New Oak Communications

Netzwerk-Companies bauen VPN-Fähigkeit aus

13.02.1998

Der Kauf von New Oak kostete Bay rund 156 Millionen Dollar. Die Investition macht allerdings Sinn, denn damit übernimmt die Company auch das Remote-Access-Gerät "NOC 4000" von New Oak. Das noch im Betatest befindliche Produkt soll remoten Nutzern, die sich über das Internet einwählen, sicheren Zugang zum LAN garantieren. Es kombiniert die Funktion eines Remote-Access-Servers mit der einer Firewall, einschließlich Tunneling, Key Management, Verschlüsselung und Kompression. Das Gerät soll im zweiten Quartal 1998 auf den Markt kommen. Nach Angaben von Analysten verfügt im Moment keiner von Bays Rivalen über ein vergleichbares Produkt.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Auch Cisco hat einige Initiativen angekündigt, die VPN-Angebote betreffen. Der Netzwerkgigant strebt eine Zusammenarbeit mit Microsoft bei Sicherheitstechnologie an. Diese soll sowohl in den Windows NT Server 5.0 als auch in Ciscos Router-Software integriert werden. Microsoft wird Ciscos Implementierung des Internet Security Association Key Management Protocol in Lizenz nehmen, eine Software für den Austausch von Schlüsseln. Außerdem plant Cisco die Integration von VPN-Technologie in die PIX-Firewall.

Der weltweite Markt für VPNs und Extranet-Ausrüstung soll im Jahr 2000 bereits eine Milliarde Dollar überschreiten, wie die Marktforschungsunternehmen Forrester Research und Infonetics Research schätzen. Triebfeder des enormen Wachstums könnten Kosteneinsparungen sein, die sich auf die Nutzung des öffentlichen Datennetzes zurückführen lassen. Anwender sollten angesichts solcher Euphorie allerdings nicht aus den Augen verlieren, daß Staus auf der Datenautobahn teilweise erhebliche Verzögerungen zur Folge haben.