Standard Elektrik Lorenz AG

Netzrechner Alcatel 8800 und Lattisnet als Schwerpunkte

13.10.1989

Bei SEL Alcatel stehen heuer Anlagen, Systeme und Geräte für die Tele-, Daten- und Mobilkommunikation im Vordergrund. Sie sind in den Bereichen Netzwerkrechner und Verkabelungskonzepte angesiedelt.

Von der erst kürzlich vorgestellten modularen Familie SNA-kompatibler Netzwerkrechner Alcatel 8800 sind auf der Messe insgesamt vier neue Modelle zu sehen (Alcatel 8855-270, 8855, 8865 und Alcatel 8875). Ihr Leistungsspektrum: Realisierung von heterogenen Datennetzen, Sicherheits- und Backup-Konzepte für Backbone-Netzwerke, Einbeziehung des ISDN für die Datenübertragung im öffentlichen Bereich, LAN-Einsatz für die Inhouse-Kommunikation und Aufbau von privaten X.25-Transportnetzen.

Hinsichtlich der Kommunikationsschienen selbst stößt der Besucher erwartungsgemäß auf LattisNet-Systeme, die lokale Netze nach IEEE 802.3 mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Megabit pro Sekunde in Sterntopologie realisieren. Neu in dieser Produktreihe ist LattisNet 2500 als kostengünstiges Systempaket für die Vernetzung kleiner Arbeitseinheiten über ungeschirmte Vierdrahttechnik. Es soll dem Einsteiger als abgerundetes Verkabelungskonzept dienen, das unter Ausnutzung der in der Regel überall vorhandenen und ausreichend dimensionierten Telelefonverkabelung PCs einschließlich Peripherie in ein LAN einbildet.

An Systemen werden bei einer Anschlußzahl von acht Einheiten ein Konzentrator sowie je eine PC-Adapterkarte mit integriertem Vierdraht-Transceiver benötigt. In dieser Konfiguration aufgebaute Netze sind zu einem ähnlichen Preis (pro Teilnehmeranschluß unter 1500 Mark) zu realisieren wie die bisherigen Verkabelungen in Koaxial-Technik.

Als zukunftsweisende Variante im Rahmen des SEL-Vernetzungskonzept wird LattisNet 3000 erstmalig gezeigt. Hier sind Konzentratoren mit drei Bussystemen vorbereitet, so daß mit demselben Übertragungssystem drei unterschiedliche Protokolle verarbeitet werden können, zum Beispiel für lokale Netze nach IEEE 802.3 (Ethernet), IEEE 802.5 (Token Ring) und Hochgeschwindigkeitsnetze (zum Beispiel FDDI). Die Konzentratoren bieten auch erhöhte Anschlußmöglichkeiten und mehr Kartensteckplätze.

Die Systemfamilie 3000 umfaßt auch Anschlußmodule für Endgeräte beziehungsweise weitere Konzentratoren, ein Modul zur Textregeneration, ein Netzwerk-Management-System sowie integrierte lokale Brücken mit Brücken-Software.

Die Brücken können als Einschubkarten in den Konzentrator integriert werden und ermöglichen die Verbindung von Netzsegmenten mit gleichen oder unterschiedlichen Protokollen zu einem logischen Gesamtnetz. Außerdem können die Brücken mit einem Spanning-Tree-Algorithmus nach IEEE 802.1D ausgerüstet werden, der die Schleifenbildung bei Ethernet und somit den Aufbau ausfallsicherer Netze über die Schaltung von Ersatzwegen ermöglicht.

Bei den Mikros ist eine PC-Generation mit der Bezeichnung APS 400/700 hinzugekommen. Die Grundversionen verfügen über eine Arbeitsspeicherkapazität von 1 MB (APS 400) beziehungsweise zwei MB (APS 700). Als besonderes Merkmal wird die durch einen Super-VGA-Adapter mit einer Auflösung von 800 mal 600 Pixel bedingte Grafikfähigkeit genannt.

Was die Software betrifft, so sind hier ProAlter/Plus und Ramis zu nennen. ProAlter/Plus gibt eine integrierte Lösung für die Analyse, die Wartung und das Tuning eines DB2-Systems ab. Funktionen wie zum Beispiel DB-Kataloganalyse, Alter/Migrate, Plan- und Pfadanalyse, Aufruf und Ausführung von DB2-Utilities, Daten-Download, Security-Verwaltung und ein Interface zu ProEdit sind intet und werden aus ISPF-ähnlichen Menüs ausgeführt. Das System bietet eine Lösung für das DB2-Objektmanagement und die Performance-Steuerung. Das neue Softwareprodukt Ramis stellt ein Informationsverarbeitungssystem für den Endbenutzer dar.

Mit der Komponente Ramis/PC, die für den Einsatz auf LAN-Workstations (MS-DOS/Novell) konzipiert ist, kann der Benutzer auf Datenbestände sowohl innerhalb des LAN (zum Beispiel Lotus- oder Dbase-Dateien) als auch im Großrechner (zum Beispiel DB2, IMS, ADABAS, VSAM) transparent zugreifen. Im Großrechner wird hierzu das Mainframe-Informationssystem Ramis installiert. Ramis/PC eröffnet dem PC-Benutzer Anwendungsmöglichkeiten wie Berichterstattung, Ad-hoc-Abfragen und Datenpflege.

Ein neuer Fernkopierer

Nicht leer ausgeht der Besucher auch bei klassischer Bürokommunikation, und es ist wohl unschwer zu erraten, daß es sich hier um einen neuen Fernkopierer handelt. Das System SEL 3610 kennzeichnen über die Basisfunktionen hinaus folgende Leistungsmerkmale: Automatische Wahl der Verbindung (50 Kurzwahl- und 10 Zielwahlmöglichkeiten), OMR-Wähl- und Sendeautomatik (Markierung der Übertragungsparameter auf einem Blatt und Stapel einlegen, automatische Kontrastkontrolle, Sendeabruf mit Abrufschutz, Informationszeile auf der Fernkopie, Sendebericht, Kommunikationsjournal und Expreßübertragung.

Informationen: Standard Elektrik Lorenz AG, Lorenzstraße 10, 7000 Stuttgart 40, Telefon: 07 11/8 21 23 27.