Die Technik hinter SDNs
Entwickelt wurde der SDN-Ansatz seit 2007 an den US-amerikanischen Spitzenuniversitäten Stanford und Berkeley. Er basiert auf zwei Kernkomponenten - der quelloffenen Software-Schnittstelle OpenFlow, die kontrolliert, wie Datenpakete durch Netz-Switches weitergeleitet werden, und einem Satz übergreifender Verwaltungs-Schnittstellen, die als Grundlage für ausgefeilte Management-Tools dienen können.
Technisch gesehen ermöglicht es OpenFlow, die Intelligenz der Router in einen zentralen Controller auszulagern, der Instruktionen an Router, physikalische und virtuelle Switches sowie an Access Points verteilt. Der zentralisierte Controller erhält eine ganzheitliche Sicht auf das gesamte Netzwerk und steuert die vorhandenen Router und Switches mittels so genannter Flow-Daten. Flows definieren Netzwerkpfade, legen also fest, wie Daten über das gesamte Netz weitergeleitet werden. Das ermöglicht eine gleichermaßen granulare und dynamische Provisionierung.
Über diesen Controller erstellt der Administrator, von einem Regelwerk unterstützt, für die jeweilige Aufgabe den besten Pfad mit den gewünschten Eigenschaften. Das kann etwa eine bestimmte Bandbreite oder sonstige Dienstegüte für die Verbindung zwischen einer Anwendung im Cloud-Rechenzentrum und dem Kunden sein.
Mit OpenFlow gehört die oft komplexe Netzwerkkonfiguration mit den vielen Router-Protokollen und den Routing-Tabellen auf einzelnen Geräten der Vergangenheit an. Inzwischen wird die OpenFlow-Spezifikation von der Open Networking Foundation (ONF) verantwortet und von zahlreichen Herstellern von Netzwerkgeräten unterstützt.
Entsprechend zuversichtlich sieht die Branche die weitere Entwicklung von SDN: "Mit Software-Defined Networking werden sich Netze schneller als heute möglich weiterentwickeln und optimieren lassen", erklärte Urs Hoelzle, President und Chairman der ONF und hauptberuflich Senior Vice President of Engineering bei Google. Dort läuft das interne Netzwerk schon auf OpenFlow-Basis.