Network General schärft den Blick auf Datenpakete

07.05.2007
Mit neuen Modulen erweitert Network General das Monitoring und die Performance-Analyse in Unternehmensnetzen.

Die Komplexität der IT nimmt stetig zu: Ständig werden neue Applikationen, Geräte oder Datenquellen eingeführt, neue Techniken integriert, ohne die alten abzulösen. Die Leidtragenden sind die IT-Verantwortlichen, deren Budget kontinuierlich abnimmt, während gleichzeitig der Druck von oben steigt, die IT-Kosten (und inzwischen auch den Stromverbrauch) zu senken. Angesichts dieser Situation sei es für IT-Administratoren inzwischen eine rechte Mühe, das Chaos zu verwalten, erklärt Thomas Dungs, Regional Manager Central Europe bei Network General. Der kalifornische Anbieter von Netz-Monitoring- und Management-Tools hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Komplexität in der IT-Infrastruktur zu reduzieren. Indem Fehler leichter isoliert werden und sich geschäftskritische Probleme schnell lösen lassen, will der Anbieter einen bessere Beziehung zwischen Business und IT schaffen.

Portfoliopflege

Network General hatte im Februar 2006 mit der Übernahme von Fidelia Technology den Weg in Richtung Application Performance Management eingeschlagen. Ein gutes Jahr später lässt der Anbieter den inzwischen entstandenen Suiten "NetworkDNA" (Performance-Management-Plattform), "Network Intelligence Suite" (Anwendungs-Monitoring-Toolset) und "Business Forensics" (Analyse- und Monitoring-Konsole) weitere Verbesserungen angedeihen.

Auf unterster Ebene ermöglicht Network General nun mit dem Modul "Netflow Collector" die Integration von Cisco-"Netflow"-Daten in NetworkDNA. Laut Dungs trägt Network General damit der Tatsache Rechnung, dass es sich nicht jedes Unternehmen leisten kann oder will, zur Langzeitanalyse des Netz-Traffics einen rund 50 000 Dollar teuren "Sniffer Infinistream" an sämtliche Router, Switches oder Remote-Verbindungen zu hängen. Gleichzeitig erfüllt der Hersteller damit den Wunsch der Kunden nach einer einheitlichen Analyse- und Reporting-Lösung für verschiedene Datenquellen. Um gegenüber die teilweise als Freeware angebotenen Konkurrenzlösungen zu punkten, ermöglicht der Netflow Controller unter anderem die Erfassung gewisser Netzparameter über einen längeren Zeitraum hinweg und - auf dieser Basis - die Erkennung von Anomalien. Die beobachteten Abweichungen werden nicht nur gemeldet, sondern nach Transaktion und Relevanz bewertet. Die Lösung unterstützt 2,5 Millionen Datenströme per Netflow-Quelle und eine unbegrenzte Anzahl von Geräten.

Schnittstellen für Drittanbieter

Einen weiteren Schritt in Richtung Offenheit unternimmt Network General durch die Bereitstellung von Programmierschnittstellen (API) zu den als Teil der Network Intelligence Suite übergeordneten Management-Dashboards "Visualizer" und "Netvigil": Drittanbietern soll es damit möglich sein, die geschäftskritischen Daten aus der zugrunde liegenden Datenbank (Performance Management Database - PDMB) zu extrahieren und damit spezifische Kundenlösungen zu entwickeln.

Die Network Intelligence Suite selbst erweiterten die Kalifornier um eine Application-Performance-Analysefunktion. Diese soll IT-Managern dabei helfen, einem Leistungsabfall von bestimmten Anwendungen schnell auf die Schliche zu kommen und seine Ursache zu ermitteln. Performance-Probleme würden immer seltener durch reine Netz- oder Schnittstellen- und -Hardwarefehler ausgelöst und immer öfter durch schwer nachweisbare Fehler im Kommunikationsprotokoll, erläutert Network-General-Manager Dungs. Um Ursache und Effekt zu erkennen, könne der Netzadministrator die Leistung einer spezifischen Applikation, sei es SAP-Software oder Microsoft Exchange, nach Bandbreitenausnutzung, Verwendung bestimmter Protokolle oder der Verweilzeit am Server aufschlüsseln - in Quasi-Echtzeit oder auf historischer Basis. Je nach Position der Betrachters lassen sich dabei mit Hilfe einer .NET-Oberfläche aus 180 Bestandteilen individuelle Konsolen erstellen und von einem allgemeinen Alarm auf eine spezifischen Fehlfunktion herunterbrechen.

Unterstützung für virtuelle Umgebungen

Last, but not least stellt Network General im Rahmen seiner Business-Forensics-Reihe ein Dashboard für das Monitoring virtueller Server von VMware und Microsoft bereit. Trotz der hohen Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit bei Unternehmen genießt, gebe es bislang nur begrenzte Einblicke in Anwendungen, die in einer virtuellen Umgebung laufen, erklärt Dungs. Die Lösung "Virtualization Forensics" soll diesem Manko abhelfen und Informationen, die die virtuelle und physische Infrastruktur umspannen, verknüpfen. (mb)