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Netware zukünftig auch auf Linux-Basis

15.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Novell-Chef Jack Messmann zeigte den Teilnehmern der jährlichen "Brainshare"-Anwenderkonferenz auf, wie das Unternehmen der sinkenden Bedeutung im Markt für Netzbetriebssyteme entgegensteuern will: Mit Linux. Geplant ist, die Netware-Version 7 (Codename "Uinta"), die in zwei Jahren auf den Markt kommen soll, sowohl auf dem Netware- als auch auf einem Linux-Kernel aufsetzen zu lassen. "Wir verabschieden uns nicht von Netware, wir fügen Linux hinzu", erklärte Messmann in seiner Eröffnungsrede. Der Firmenchef hofft, mit dieser Ankündigung den besorgten Anwendern einen interessanten Migrationspfad anzubieten und ihnen die Sicherheit zu geben, dass "Netware-Dienste wie File, Print, Storage, Directory, Web-Development, Resource-Management und andere für eine lange Zeit verfügbar sein werden". Mit eingeschlossen in die Linux-Pläne sind auch die Novell-Produkte "Groupwise" und "Zenworks".

Allerdings sei es noch zu früh, über die benutzte Linux-Distribution zu spekulieren. Pläne für ein eigenes Novell-Linux gibt es offenbar aber nicht.

Offiziell präsentiert wurde in Salt Lake City die Version Netware 6.5, die auch schon Open-Source-Software wie Apache, MySQL, Perl, PHP und Tomcat enthält. Dank der Integration des "Extend Application Server", der im vergangenen Jahr von Silverstream übernommen wurde, laufe jetzt jede J2EE-Anwendung unter Netware. Gezeigt wurde außerdem ein Groupwise-Client für Linux und Apples Mac OS sowie die Frühversion eines Groupwise-Servers unter dem freien Unix-Clone. (kk)