Erweiterter Funktionsumfang durch Partnerschaftsstrategie

Netview: IBM schlägt neue Wege ein

22.09.1989

FRAMINGHAM/NEW YORK (IDG) - Für sein Netzwerk-Managementsystem Netview hat sich die IBM in der letzten Zeit stark in Szene gesetzt. Jedoch ließ sich das Angebot der erwarteten Netzwerk-Features nicht im Alleingang bewältigen. So wurden Third-Party-Anbieter verpflichtet, um auch ohne Eigenentwicklungen schneller am Drücker sein zu können.

Aus der Sicht von Atul Kappor, Vizepräsident des Beratungsunternehmens Kaptronix, manifestiert sich durch das Zurückgreifen auf Kooperationen IBMs Unfähigkeit, selbst die entsprechenden Entwicklungen auf die Beine zu stellen. Und der von IDG zitierte Doug Weber, Distrikmanager für die Datennetzwerk-Technologie bei Southwestern Bell Telephone und Co. in Sankt Louis, erklärt die Partnerschaftsstrategie wie folgt: "Die IBM hat nicht die Zeit oder die Erfahrung das zu entwickeln, was die Benutzer auf dem weitläufigen Gebiet des Netzwerkmanagements benötigen." Die Kritik fällt zum Teil aber auch positiv aus. Applaus für IBMs jüngste Netview-Ankündigungen: Sie ließen aufgrund der Kooperationen auf ein schnelleres Gelingen der Netview-Vorhaben schließen.

Die aktuellen Announcements beinhalten eine Produktübernahme und vier Marketingvereinbarungen. Von dem Unternehmen US West Network Systems Inc. (NSI) soll das künftige grafische Benutzer-Interface stammen. Es handelt sich dabei um den sogenannten Netcenter Graphic Network Monitor (GNM) von NSI, der auf einem MVS Mainframe und einem DOS-basierenden PC läuft.

Mit der TSB International, dem zweiten kooperierenden Unternehmen, kommt es zur Übereinkunft über die Entwicklung von Hub View-PC, einer Applikation, die die Nebenstellenanlagen verschiedener Hersteller unterstützen wird.

Handelseinig möchte Big Blue auch mit dem Unternehmen Carl Venderbeek and Associates werden, hier richten sich die gemeinsamen Marketingambitionen auf den menübasierten Netview/PC-Applikationsgenerator. Außerdem ist es beabsichtigt, zwei Netzwerk-Managementsysteme unter Unix von Complied Computer Devices und der International TeleManagement Corporation mit IBMs AIX-Betriebssystem unter einen Hut zu bringen und sie mit einem Netview-Interface auszustatten.