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Netscape kauft sich von Privacy-Anklage frei

16.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Browser-Pionier Netscape Communications hat eine Klage wegen Verletzung der Datenschutzbestimmungen mit der Zahlung einer 100.000 Dollar hohen Strafe beigelegt. Außerdem verpflichtete sich die AOL-Tochter gegenüber dem Bundesgericht des Staates New York, die von Netscape-Usern gesammelten Daten zu löschen und sich regelmäßigen Privacy-Überprüfungen zu unterziehen.

Dem Vergleich war eine zweijährige Untersuchung gegen das Unternehmen vorausgegangen. Gegenstand der Ermittlungen waren Tracking-Features im "Smart Download" der Internet-Software. Diese übertrugen unbemerkt persönliche Daten des Benutzers an Netscape, etwa URLs und andere Informationen über die Downloads der Anwender.

Die AOL-Sparte kaufte sich mit der Geldbuße von einem Schuldeingeständnis frei, die umstrittene Version der Software wird bereits seit Herbst 2000 - kurz nach Beginn der Anklage - nicht mehr ausgeliefert. "Wenn Unternehmen falsche Angaben dazu machen, wie bestimmte Daten gesammelt oder gespeichert wurden, werden wir sie zur Rechenschaft ziehen", erklärte Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer in einer Stellungnahme. (mb)