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Highend-Lösungen für das Storage Management

NetApp übernimmt Onaro

04.01.2008
Der Filer-Bauer Network Appliance kauft die auf Storage-Management-Software spezialisierte Firma Onaro. Finanzielle Details sind nicht bekannt, der Deal soll noch in diesem Quartal abgeschlossen werden.

Onaro wurde im Jahr 2002 gegründet und bietet Software an, mit der man Speichersysteme, Server und SANs (Storage Area Networks) in Echtzeit modellieren und überwachen kann. Insbesondere soll die Lösung die Auswirkungen von Systemänderungen auf Leistung und Redundanz aufzeigen. Ihr Fokus liegt mithin auf Service-Level- und Change-Management und weniger auf der Verwaltung und Konfiguration einzelner Geräte.

Im vergangenen Monat führte Onaro auf seiner Kundenliste gut 100 Unternehmen. Das ist zwar eine kleine Zahl, dafür handelt es sich um vor allem sehr große Unternehmen - ein Drittel aller Fortune-50-Konzerne habe seine Software erworben, sagt Onaro, das nach eigenen Angaben außerdem seit 2006 profitabel ist.

Greg Schulz, Analyst bei StorageIO, kommentiert: "Das ist ein schlauer Zug von NetApp. Das schließt einige Lücken bei ihnen, auch wenn sie schon einige Produkte hatten, die teilweise konnten, was die Onaro-Software tut. Diese führt NetApp außerdem in die Cross-Domain Event Correlation."

Im gleichen Bereich seien bereits NetApps wichtigster Konkurrent EMC mit seiner "Smarts"-Software sowie die Start-ups Akorri und WysDM aktiv, so Schulz. Smarts sei ursprünglich ein Netzwerk-Management-Tool gewesen und dann auf den Storage-Bereich erweitert worden. NetApp könne den Einsatzbereich von Onaro in ähnlicher Weise erweitern.

Chuck Hollis, bei EMC für technische Partnerschaften zuständig, schreibt anlässlich des Deals, er respektiere zwar Onaro als Firma, allerdings passe diese eigentlich nicht zu NetApp. Onaros Software komme aus dem Management sehr großer, geschäftskritischer Fibre-Channel-SANs. Dort wiederum kämen die Disk-Arrays von NetApp doch eher selten zum Einsatz. Die Leistung von Datenbanken sei auf nativen Block-Level-Arrays deutlich höher. "Einfach gesagt: Onaros Produkte zielen nicht auf NetApps klassische Kundschaft, und NetApps Produkte nicht auf Onaros Stammkunden", schließt der EMC-Mann.

Experte Schulz verweist aber darauf, dass einerseits NetApp-Anwender dessen Geräte zunehmend auf für Datenzugriff auf Blockebene nutzten und andererseits auch immer mehr geschäftskritische Applikationen heutzutage auf Daten als Dateien zugriffen. "Vor einiger Zeit hätte man auch EMC noch nicht mit geschäftskritischen SANs assoziiert", so der Analyst. "Die Realität ist, dass NetApp sich ins Data Center hocharbeitet, so wie das auch EMC getan hat. Und um das zu tun, braucht NetApp auch die passenden Management-Tools im Portfolio." (tc)