Netapp kämpft

05.06.2009
Kasten Vorspann

CW: Waren Sie überrascht, als EMC den Bieterwettkampf um Data Domain eröffnet hat?

KIDD: Eigentlich nicht. Es ist immer schwierig, die künftigen Aktionen von Wettbewerbern vorherzusagen. Besonders bei EMC weiß man nie genau, wie aggressiv oder verrückt sie an bestimmte Dinge herangehen. Ihr Gebot zeigt aber deutlich, dass sie offenbar besorgt sind über einen Wettbewerber aus Netapp und Data Domain. EMC hat ein feindliches Übernahmeangebot abgegeben, ohne das Management von Data Domain einzubeziehen. Das funktioniert in technischen Bereichen für gewöhnlich nicht besonders gut.

CW: EMC könnte noch einmal zurückschlagen. Würden Sie Ihre Offerte noch einmal aufstocken?

KIDD: Um es klarzustellen: Wir haben eine Vereinbarung mit Data Domain. Das galt für das erste Angebot, und wir haben eine Unterschrift unter dem überarbeiteten Abkommen. Es liegt jedoch in der Natur der Börse, dass dies niemanden daran hindert, sich direkt an die Teilhaber zu wenden. Das ist selten und schwierig, lässt sich aber nicht ausschließen. Es ist schwer vorherzusagen, ob es ein weiteres Angebot geben wird. Dass EMC so auf den Wert seiner Offerte von 30 Dollar pocht, könnte jedoch anzeigen, dass dies ihr Limit ist.

CW: Will EMC nur den Preis in die Höhe treiben?

KIDD: Ich glaube, EMC macht sich Sorgen, wie sich Netapp langfristig als Wettbewerber entwickelt. Das könnte sie dazu treiben, Dinge zu tun, die nicht im Interesse der Kunden sind, nur um unsere Fortschritte zu behindern.

Das Gespräch führte die COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation Computerworld in den USA.