Web

NEC und Cray begraben das Kriegsbeil

01.03.2001
NEC beteiligt sich mit 25 Millionen Dollar an Cray, das im Gegenzug die Vektor-Numbercruncher der Japaner vermarktet. Bisherige Strafzölle in den USA sollen wegfallen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die beiden Supercomputeranbieter NEC und Cray haben ihre jahrelangen Streitigkeiten beendet und eine auf zehn Jahre angelegte strategische Kooperation vereinbart. NEC steigt mit 25 Millionen Dollar bei Cray ein, das künftig die Vektorrechner der Japaner in den USA vertreiben will. Gemeinsam wollen beide Unternehmen bei der US-Regierung beantragen, dass die seit 1997 verhängten Strafzölle auf NECs Numbercruncher abgeschafft werden. Der Kartellaufpreis von sagenhaften 454 Prozent auf den eigentlichen Listenpreis hatte es den Japanern praktisch unmöglich gemacht, ihre Systeme in den Vereinigten Staaten an den Kunden zu bringen.

Cray hofft, mit NECs "SX-5"-Serie eine wichtige Lücke in seinem Portfolio zu füllen. Chairman und CEO Jim Rottsolk räumte ein: "Uns fehlt gegenwärtig ein Highend-Vektor-Produkt". Zurzeit offeriert das Unternehmen lediglich eine Midrange-Vektor-Maschine sowie einen nicht vektorbasierten Superrechner. Die Weiterentwicklung des "T90" war nach der Übernahme von Cray durch SGI eingestellt worden, dass die Company wiederum im vergangenen Frühjahr an Tera Computer verkaufte. Tera hatte daraufhin seinen eigenen Namen drangegeben und firmiert wieder als Cray.