Rote Zahlen erwarten

NEC streicht weltweit 20.000 Stellen

30.01.2009
Der japanische Elektronikriese NEC will angesichts erwarteter Milliardenverluste wegen der Wirtschaftskrise weltweit über 20.000 Stellen streichen.

Wie NEC am Freitag bekanntgab, sind davon bis März 2010 sowohl Zeitarbeiter wie auch Festangestellte betroffen. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 150.000 Festangestellte. NEC musste wegen des Yen-Höhenflugs und Absatzeinbußen bei Halbleitern und Computern seine Ertragsprognose zusammenstreichen und erwartet im noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr nun einen Verlust von netto 290 Milliarden Yen (umgerechnet 2,5 Milliarden Euro) statt eines im Oktober noch angepeilten Gewinns von 15 Milliarden Yen. Im Vorjahr hatte NEC noch einen Ertrag von 22,7 Milliarden Yen erwirtschaftet.

NEC musste damit zum zweiten Mal seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr revidieren. Der Konzern geht jetzt von einem Umsatz von noch 4,2 Billionen Yen aus, neun Prozent weniger als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten fiel ein Verlust von 129 Milliarden Yen und ein Umsatz von 3,08 Billionen Yen (minus 3,8 Prozent) an. Angesichts des Preisverfalls bei Halbleitern und der sinkenden Nachfrage führt NEC japanischen Medienberichten zufolge Gespräche mit Toshiba über eine Zusammenlegung ihrer Halbleiter-Geschäfte. Auch Fujitsu könnte sich demnach künftig an einem solchen Zusammenschluss beteiligen.

Auch Toshiba hatte am Vortag für das noch bis zum Ende März laufende Geschäftsjahr erstmals seit sieben Jahren rote Zahlen in Aussicht gestellt. Dass die gesamte Elektronikbranche unter der Krise leidet, zeigt auch Sony. Der Konzern rechnet mit dem ersten operativen Verlust seit 14 Jahren, und zwar von 260 Milliarden Yen. Auch unter dem Strich erwartet Sony einen Verlust, und zwar von 150 Milliarden Yen statt eines noch im Dezember veranschlagten Gewinns von 150 Milliarden Yen. (dpa/tc)