Plazierung erfolgt über die Deutsche Bank:

ND-Wachstum erfordert neue Aktien-Emission

12.10.1984

FRANKFURT (VWD) - Zur Finanzierung ihres starken Wachstums bereitet der norwegische Anbieter Norsk Data A.S. eine neue Aktien-Emission vor. Vorgesehen ist die Ausgabe von 900 000 B-Aktien ohne Stimmrecht im Nennwert von 20 norwegischen Kronen, die zu je 50 Prozent in und außerhalb der USA angeboten werden sollen. In der Bundesrepublik erfolgt die Plazierung über die Deutsche Bank AG.

Nach der Transaktion wird Norsk Data über ein ausstehendes Aktienkapital von 6,98 Millionen A-Aktien mit Stimmrecht und 4,2 Millionen B-Aktien verfügen. Wie von Unternehmenssprechern anläßlich einer Präsentation in Frankfurt mitgeteilt wurde, konnte Norsk Data 1983 bei einer Umsatzausweitung auf 886 Millionen nach 611 Millionen norwegische Kronen im Vorjahr, die Netto-Umsatzredite von 9,9 auf 14,7 Prozent steigern.

Im ersten Halbjahr 1984 erhöhte sich der Umsatz um 63 Prozent auf 503 Millionen norwegische Kronen und der Betriebsgewinn um 30 Prozent auf 42,2 Millionen norwegische Kronen. Auch für das Gesamtjahr 1984 wird das Umsatzplus mit 60 bis 65 Prozent veranschlagt. Norsk Data bestreitet bereits über 50 Prozent des Geschäftes im Ausland. Hauptmärkte sind neben Skandinavien die Bundesrepublik, Großbritannien und Frankreich. Aber auch die USA, wo vor allem ein "Nischengeschäft" im Verteidigungssektor betrieben wird, stellen bereits einen Umsatz-Anteil von etwa zehn Prozent. Deshalb strebe das Unternehmen, wie betont wurde, auch eine breitere Aktionärsbasis, vor allem in den wichtigsten europäischen Ländern an. Der Auftragseingang sei im ersten Halbjahr 1984 um 65 Prozent auf 662 Millionen norwegische Kronen gestiegen, der Auftragsbestand liege um fast 50 Prozent über dem Vorjahresstand.

Am deutschen Markt, wo das Umsatzvolumen derzeit mit rund 50 Millionen Mark angegeben wird, befindet sich Norsk Data noch in einer Umstellungsphase, die mit der Mitte 1983 erfolgten Übernahme der Dietz Computersysteme GmbH begründet wird. Dennoch rechnet Marketing-Chef Horst Enzelmüller auch hier für 1984 mit einem "kleinen" Gewinn. Der Vorteil der Dietz-Akquisition liege für Norsk Data vor allem in dem Zugriff auf die Kundenbasis der mit übernommenen rund 4000 Dietz-Computer und 3500 Wartungsverträge. Auch die acht Dietz-Zweigstellen mit Kundendienst, die durch weitere fünf Service-Stellen ergänzt werden sollen, geben nach Enzelmüller bei Minicomputern gute Chancen für das Eindringen in das Industriegeschäft. Das Umsatzziel am deutschen Markt in den nächsten vier Jahren liege nach Aussage eines Unternehmenssprechers bei rund 200 Millionen Mark.