Software schlägt Brücke zwischen Netzwerkarchitekturen:

NCR Comten erweitert Rechnerspektrum

08.01.1988

MÜNCHEN (ch) - Mit eines neuen High-End-Kommunikationsrechner will NCR Comten den quantitativ und qualitativ gewachsenen Bedarf nach Datenaustausch zwischen Computern befriedigen. Als besonderes Leistungsmerkmal stellt der Anbieter die Verknüpfungsmöglichkeit inkompatibler DFÜ-Welten, wie etwa SNA, Decnet und Transdata, heraus.

Zu diesem Zweck hat die NCR-Telekommunikationsabteilung, NCR Comten, das Konzept CNA (Communications Network Architecture) entwickelt. Das Konzept soll sich zu IBMs SNA kompatibel verhalten, jedoch einen erweiterten Leistungsumfang bereitstellen. In Verbindung mit der entsprechenden Software auf dem Kommunikationsrechner lassen sich damit systemweltübergreifende Netze aufbauen und betreiben.

Zur technischen Realisierung solcher Netze hat NCR Comten jetzt das Spektrum seiner dedizierten Kommunikationsrechner nach oben hin erweitert. Das neue Topmodell trägt die Typenbezeichnung 5660 und verdreifacht die Leistung des Typs 3695, der weiterhin im Lieferprogramm verbleibt. Die 5660 läuft unter dem speziell entwickelten Betriebssystem COS (Communication Operating System). Dieses verfügt über eine automatische dynamische Ressourcenverwaltung und faßt mehrere physikalische Leitungen zu einem sogenannten Trunk zusammen, über welchen sich beliebig viele logische Datenpfade, wie etwa BSC, SDLC oder HDLC, betreiben lassen. Das Leitungsmanagement des Kommunikationsrechners bleibt dabei für den Host transparent.

Die 5660 verbindet bis zu acht über einen DMA-Kanal angeschlossene Hostrechner mit bis zu 1024 DFÜ-Leistungen. Der Preis ist von der Konfiguration abhängig und liegt nach Angaben der deutschen Comten-Niederlassung in Köln zwischen etwa einer Million Mark für eine Maschine mit zirka 100 angeschlossenen Leitungen und zwei Millionen für den Maximalausbau. Der Rechner ist ab sofort im deutschen Sprachraum lieferbar; in den USA gibt es bereits rund 40 Installationen.