Gleichzeitige Anbindung an ISDN, Datex-P und Telefonnetz

NCP erweitert ISDN-Features für die PC-Host-Kommunikation

29.11.1991

NÜRNBERG (pi) - Die NCP Engineering GmbH wartet mit zusätzlichen Funktionen ihrer "NCP 7174" - Steuereinheiten auf. Die ISDN-Gateways ermöglichen nun dem Hersteller zufolge IBM-Mainframe-Anwendern (43xx, 30xx und 9000) die gleichzeitige Nutzung von ISDN, dem öffentlichen Fernsprechnetz und Datex-P, ohne dafür Anschlüsse an einem Front-end-37xx zu benötigen.

Die NCP-7174-Steuereinheiten werden über Token Ring oder Coax mit dem Host verbunden, wobei sich die NCP-Gateways als Physical Unit darstellen, die angeschlossenen PCs und Drucker hingegen lediglich als Logical Units fungieren. Von dem bereits zu Beginn des Jahres vorgestellten Systemen sind nach Angaben von NCP verschiedene Ausbaustufen verfügbar. Die Produktpalette reicht dabei vom Einstiegsmodell mit 40 Logical Units bis hin zu Versionen mit maximal 160 Logical Units und ist durchgängig aufrüstbar. Durch die Modularität des NCP-7174-Konzeptes kann nun auch eine Kombination von ISDN mit weiteren Anbindungsmöglichkeiten wie DatexP 20 und dem öffentlichen Telefonnetz individuell realisiert werden.

Die maximal 160 Logical Units, die der Token-Ring-Anschluß zur Verfügung stellt, können auf unterschiedliche Remote-PC-Anbindungen verteilt werden. Wichtig ist dabei laut NCP, daß unabhängig von der Art der Anbindung dem Anwender die komplette NCP3270-Emulation zur Verfügung steht. Diese ist für sämtliche Logical Units als Firmware in der NCP 7174 realisiert. In den angeschlossenen PCs beziehungsweise PS/2-Rechnern wird deshalb keine 3270-Emulationssoftware benötigt, sondern nur die Kommunikationssoftware "NCP 3270 Secureware" für die Verständigung zwischen PCs und Gateway.

Die in den Remote-PCs laufende 3270-Secureware belegt nicht das MS-DOS, sondern ermöglicht, wie es in der NCP-Mitteilung weiter heißt, den Simultanbetrieb von MS-DOS, 3270 Sessions, 8287-Host-Drucken und Filetransfer. Der Anwender kann dabei per Hotkey zwischen MS-DOS und 3270-Session wählen. Pro Remote-PC sind mehrere 3270-Sessions möglich, ein spezieller Windows-Editor gestattet das gleichzeitige Arbeiten in vier 3270 -Sessions. Zudem ist die NCP-3270-Emulation auch als Windows-3.0-Version erhältlich.

Spezielle Host-Software für den Betrieb der NCP-7174-Steuereinheiten ist dem Hersteller zufolge nicht notwendig. Nicht autorisierte PC-Anwender haben keinen Host-Zugriff, ohne vorher ein mehrstufiges Sicherheitskonzept zu durchlaufen. Jedes 7174-Board enthält einen kundenspezifischen Code. Dieser Code ist gleichzeitig in jeder 3270-Secureware-Ausführung hinterlegt, nach jedem Kommunikationsaufbau zwischen PC und dem 7174-Board findet automatisch ein Codevergleich statt.

Stimmen die beiden Codes nicht überein, wird die Verbindung zum Gateway nicht aufgebaut. Nach dem Zustandekommen einer Verbindung zwischen PC und dem NCP 7174 muß der Benutzer sein persönliches Paßwort und seine User-ID eingeben. Erst wenn alle Autorisierungskontrollen beendet sind, erfolgt die Durchschaltung zum Host.

Herausragendes Merkmal der NCP.7174-Familie ist aber laut NCP die Erweiterungsmöglichkeit von Remote-PCS um zusätzliche PCs. Drucker oder asynchrone Bildschirme. Dabei werden keine speziellen Adapter benötigt, da die Verbindung über V.24-Anschlüsse herzustellen ist, Drucker, die via COM oder LPT-Schnittstelle an den Remote-PCs angeschlossen sind, können in vollem Umfang als 3287-Host-Drucker LU1 und 3 genutzt werden. Einsetzbar sind dabei nach Angaben von NCP handelsübliche Drucker aller Hersteller, entsprechende Treiber werden mitgeliefert.