National Computer Conference in Anaheim mit Rekordbeteiligung:

NCC '80 bestätigt Trend zu Mini-Platten

30.05.1980

ANAHEIM/KALIFORNIEN - "Die NCC nimmt langsam CeBIT-Züge an", jammerte ein deutscher OEM-Anbieter, "die meisten Aussteller hier sind auf Erfolge im Erst-Anwendermarkt aus". Die American Federation of Information Processing Societies, Inc. (AFIPS) wird als Veranstalter gleichwohl zufrieden sein: Die National Computer Conference '80 lockte mehr als 80 000 Datenverarbeiter, darunter viele deutsche, ins Convention Center von Anaheim, Kalifornien.

Die Beteiligung von 600 in- und ausländischen Computerfirmen an der NCC '80 (New York Times: "The premier showcase of the american computer industry") brachte ein weiteres Rekordergebnis in der siebenjährigen NCC-Geschichte. Branchenzufriedenheit über Umsatzerfolge läßt sich aus diesen Zahlen freilich nicht ablesen: Die AFIPS-Leute hatten den Anbietern untersagt, auf der Messe Abschlüsse zu tätigen.

Für Premieren-Tiger war die Anaheim-Show eine Enttäuschung. Zwar stellten Plattenhersteller wie BASF, Memorex und Shugart neue Mini-Drives vor, doch die renommierten Mainframer wie IBM, Univac, Burroughs und NCR übten sich in Zurückhaltung. Sie präsentierten eingeführte Produkte vornehmlich im unteren Leistungsbereich. PCM's wie Amdahl und National Advanced Systems (National Semiconductor/Itel) glänzten durch Abwesenheit. Die Marktleader sind, wie ein neutraler Beobachter feststellte, derzeit darauf aus, "das Feld abzuerten". Innovation sei zur Zeit offenbar nicht gefragt.

Als Attraktion erwies sich - obwohl ins nahegelegene Disneyland-Hotel ausquartiert - das Personal Computer-Festival. Wichtigste Themen des Seminarteils dieser Mikro-Ausstellung: Kaufmännische Anwendungen, Datenbanksysteme und Software-Evaluation.

Der nächste Konferenzort ist schon ausgeguckt: Es wird Chikago sein. Termin der NCC '81: vom 4. bis 7. Mai. Ausführlicher NCC-Bericht in der kommenden Ausgabe.