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Navy und EDS überarbeiten Vertragsrichtlinien

11.10.2004

Die US-Navy und EDS haben die Messmethoden zur Bestimmung der Fortschritte des IT-Dienstleisters bei dem 8,8 Milliarden Dollar schweren Projekt "Navy-Marines Corps Intranet" (NMCI) vereinfacht: Wie die Vertragspartner bekannt gaben, wurde die Anzahl der Service-Level-Agreements (SLA) von 44 auf sieben reduziert, anstelle von bislang 192 gibt es nunmehr nur 27 Leistungskategorien. Wie ein Sprecher von EDS erklärte, sollen die Veränderungen für eine höhere Effizienz des Projekts sorgen. Sowohl die US-Navy wie auch EDS hätten den Bedarf an enger gefassten Leistungsmaßstäben erkannt, ähnlich wie sie auch in der freien Wirtschaft Usus seien. Gleichzeitig hätte der Konzern dank der neuen Vorgaben ein klareres Bild davon, welche Service-Levels erreicht werden müssen, um die volle Bezahlung pro Nutzer zu erhalten.

Anstelle einer Prämie für das Einhalten oder Übertreffen von SLAs wurde nun außerdem eine Strafzahlung beim Verfehlen der Ziele eingeführt. Die Vertragsstrafen werden zudem vierteljährlich erhoben, während die Prämien im jährlichen Abstand anfielen. Bei den weiterhin geltenden Boni spielt nun außerdem die Zufriedenheit der Endnutzer des Systems eine wichtige Rolle.

Die US-Navy und EDS hatten im Jahr 2000 vereinbart, dass der Dienstleister ein Intranet einrichtet, das die 300 Stützpunkte der Eliteeinheit Marine Corps in den USA, Hawaii, Kuba, Alaska, Puerto Rico, Guam und Island miteinander verknüpft. Dabei sollen auch Schiffe via Satellitenverbindung eingebunden werden. Das rund 350 000 Computer umfassende Netzwerk soll neben dem verbesserten Informationsfluss innerhalb der Navy vor allem Ressourcen beim Einkauf sparen helfen sowie einen besseren Schutz gegen Hackerattacken bieten.

Bei der Bewältigung der Aufgabe stieß EDS jedoch auf ungeahnte Probleme - und Kosten: Seit der Unterzeichung hat der Deal dem Konzern bereits einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar eingebracht. (mb)