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Navision kauft Damgaard

21.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die dänischen Softwarehäuser Navision und Damgaard haben ihre Fusion bekannt gegeben. Als "Navision Damgaard" wollen sie ihre ERP-Produkte für den Mittelstand künftig gemeinsam entwickeln und vertreiben. Navision kauft Damgaard per Aktientausch im Verhältnis eins zu eins. Mit Jesper Balser und Preben Damgaard wird das Unternehmen zwei Chefs haben.

Für Kosteneinsparungen in Höhe von 37 Millionen Mark soll unter anderem der Abbau von voraussichtlich 100 der 1150 Arbeitsplätze sorgen. Beide Unternehmen hatten zuletzt leichte Umsatzrückgänge hinnehmen müssen und relative geringe Gewinne ausgewiesen. Mit "Navision Financials" sowie "Concorde" und "Axapta" von Damgaard hat das neue Unternehmen gleich drei ERP-Produkte im Portfolio. Das Risikopotenzial solcher Konstellationen zeigte sich zuletzt im Fall von Brain, wo die anvisierten Synergieeffekte nicht realisiert werden konnten. Analyst Jean Christian Jung sieht denn auch "eine gewisse Gefahr für Kunden und Vertriebspartner aufgrund von möglichen Überlappungen von Navision Financials und Concorde". Dieses Problems ist man sich auch auf Unternehmensseite bewusst. Deshalb werde man eingehende Analysen anstellen, ehe man entscheide, welche Produkte letztlich weitergeführt werden, erklärte Jan Buck, Marketingleiter bei Navision Deutschland

gegenüber der Computerwoche. Er versichert jedoch, "mittelfristig" werde Damgaard Navision beide Produkte weiterentwickeln und warten. Wie eine spätere Zusammenführung aussehen könne, müsse sich erst zeigen. Damgaards "Axapta" hingegen stellt für Navision ein wichtiges Komplementärprodukt dar, weil es für größere Unternehmen ab hundert User geeignet ist, denen man bislang nichts zu bieten hatte.