Navision harmoniert nicht mit SQL Server

16.12.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Unzufrieden ist Ehbauer mit der Unterstützung des Navision-Partners Amball. Das Systemhaus verfüge einfach nicht über genügend Know-how in Sachen Navision und SQL Server. Das sei allerdings auch bei anderen Navision-Partnern der Fall. "Wir mussten uns das Wissen selbst aneignen und betreiben Troubleshooting in Eigenregie. Erst nach massiven Beschwerden bekamen wir tatkräftige Unterstützung von Microsoft." Der Softwarekonzern hatte Navision im Jahr 2002 gekauft. Nach eigener Aussage sei Microsoft mit dem Wissensstand einiger Partner in Sachen SQL Server ebenfalls unzufrieden. "Selbst Amballs SQL-Spezialisten haben versagt." Eine Schwestergesellschaft von Apollo Optik in den Niederlanden habe mit denselben Problemen hinsichtlich SQL-Performance und Inkompetenz der Partner zu kämpfen.

Auf Anfrage der computerwoche äußerte sich Microsoft zu den Schwierigkeiten: "Navision selbst initiiert kein Table Locking, vielmehr setzt die ERP-Software einen Lock-Befehl an den SQL Server ab, ohne ihm dabei den Lock-Mechanismus vorzuschreiben", erläutert Frank Hassler, Produkt-Manager für Navision bei Microsoft Business Solutions. Der Datenbank-Server selbst entscheide, ob ein Datenfeld, ein Record oder ein Bereich gesperrt werde. "Genau dies hätte Amball wissen sollen und bei der Implementierung der Stapelverarbeitungen berücksichtigen müssen", wettert Ehbauer. Die Erfahrung habe gezeigt, dass gerade Batchjobs lange, wenig performante Transaktionen erzeugten, die in der Regel zur Sperrung ganzer Tabellen führten. "Unser Troubleshooting besteht darin, die Prozesse zu modifizieren, um die Transaktionen zu verkürzen und so unter Umständen die Sperrdauer auf ein Minimum zu beschränken."

Apollo Optik ist kein Einzelfall