Akquisition der Distributoren

Navi-Spezialist Garmin auf Einkaufstour in Europa

05.05.2008
Von pte pte
Der US-Navigationsgerätehersteller Garmin setzt seine Expansionsstrategie am europäischen Markt mit dem Kauf zweier Distributoren fort.

Wie Garmin bekannt gegeben hat, will das Unternehmen seine Distributoren in Österreich und Portugal übernehmen und so seinen Marktanteil in Europa deutlich erhöhen. Die beiden Akquisitionen sollen bis August 2008 abgeschlossen werden, finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. Bereits im März hatte Garmin weitere Übernahmen von europäischen Distributoren angekündigt. In Österreich plant Garmin, nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer bei mobilen Navigationslösungen, seinen Distributor Puls Elektronik einschließlich aller 30 Mitarbeiter zu übernehmen. In Portugal will der Navigationsspezialist Satsignal kaufen. In fünf weiteren europäischen Ländern wurden bereits Distributoren übernommen. Anfang März hatte das Unternehmen die geplante Übernahme des Distributors für Belgien und Luxemburg, Formar Electronics, sowie des Distributors in Finnland, NavCor Oy bekannt gegeben. Beide Akquisitionen sollen noch im Mai abgeschlossen werden. Im Januar 2008 konnte Garmin den Kauf des dänischen Distributors Fairpoint Navigation vollziehen.

Erst am Mittwoch hatte das Unternehmen seine Bilanz des ersten Quartals vorgelegt, damit allerdings die Markterwartungen verfehlt. Garmin konnte seinen Umsatz zwar um 35 Prozent auf 664 Millionen Dollar steigern, der Gewinn je Aktie legte um fünf Prozent auf 67 Cent zu. Damit lag das Ergebnis aber um sechs Cent unter den Analystenschätzungen, die zugleich einen Umsatz von 705,1 Millionen Dollar erwartet hatten. Der Aktienkurs des Unternehmens brach an der New Yorker Technologiebörse NASDAQ in Folge um rund zwölf Prozent ein und schloss bei 40,90 Dollar, konnte seitdem jedoch wieder etwas zulegen. Besonders stark entwickelte sich das Geschäft in Asien, wo der Umsatz auf 42 Millionen Dollar verdoppelt werden konnte. In Europa stieg der Umsatz um 43 Prozent auf 211 Millionen Dollar, in Nordamerika verzeichnete Garmin ein Wachstum von 27 Prozent.

Garmin zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr optimistisch, weist jedoch gleichzeitig auf die weltweit schwächere Wirtschaftsentwicklung hin, die auch Auswirkungen auf das Unternehmen habe. Einen genaueren Ausblick will der Navi-Spezialist erst nach Abschluss des zweiten Quartals veröffentlichen. Rivale TomTom hatte unlängst die Prognosen für das laufende Jahr zusammengestrichen. (pte)