NatSemi konvertiert Cobol-Programmbestand mit Hilfe von "Focus":Dokumentierte Umwandlung von DOS zu OS

23.01.1981

MÜNCHEN (je) - Mit einer durchschnittlichen Konvertierungsrate von zweieinhalb Sources mit zugehöriger JCL pro Manntag hat die National Semiconductor GmbH, Fürstenfeldbruck, rund 300 Cobol-Programme von DOS auf OS (MVS-JES2) umgestellt. NatSemi benutzte dazu das Konvertierungssystem "Focus", das von der Münchener Kybernon GmbH vertrieben wird.

Installation und Einweisung in Focus nahmen zwei Tage in Anspruch, wobei für die Systemeinrichtung von Focus selbst etwa drei bis vier Stunden Vorbereitung und für das Laden vom Installationsband rund fünf Minuten benötigt wurden. Das Konvertieren eines Cobol-Programms dauerte bei NatSemi durchschnittlich vier bis fünf Minuten mit einem Anteil von 15 bis 30 Sekunden reiner CPU-Zeit.

Die JCL-Konvertierung erfolgt in Jobstreams. Dabei sind maximal 30 Steps pro Job bei OS möglich. Der Erfahrungswert der Praxis liegt bei 20 bis 25 Steps je Eingabe. Ein Jobstream benötigte ein bis zwei Minuten Laufzeit und bis zu zehn Sekunden CPU einschließlich dem Aufbau einer PO-Datei mit Steuerungsdaten (SYSIN) für jeden Step.

Der Umstellungsaufwand ist abhängig vom Zustand der Cobol-Programme Bei "nicht sauberen Programmen" - so Kybernon - muß nachgearbeitet werden, und dies kann sich bis zum Hauptaufwand bei einer Umstellung auswachsen. Innerhalb einer Zeit von gut zwei Monaten schafften zwei NatSemi-Mitarbeiter Umstellung und Test von 200 Programmen. Dies bedeutet eine durchschnittliche Konvertierungsrate von zweieinhalb Sources mit zugehöriger JCL pro Manntag.

Die umgestellten Programme laufen nach Mitteilung von NatSemi zur vollen Zufriedenheit. Focus konvertiert die Cobol-Programme einschließlich der zugehörigen JCL und erzeugt eine Dokumentation darüber. Der Verlauf einer solchen Konvertierung ist dem Diagramm zu entnehmen.

a) Cobol-Conversion. Aus DOS-Cobol-Source-Programmen entstehen durch Konvertierung OS-Source-Programme, dazu Dokumentationslisten mit dem DOS-Original und dem konvertierten OS-Code auf der anderen Seite. Außerdem werden die OS-Compiles durchgeführt und Daten für die Conversion Control File (CCF) erzeugt, die für die JCL-Erstellung benötigt werden.

b) Ergänzung der CCF. Mit Hilfe der Focus-Utility "Fileup" wird die CCF um Programm-Namen, DD-Namen, Standard-Labels (eventuell unter Austausch von System-Utilities) ergänzt. Ausgabe ist eine upgedatete CCF-Liste.

c) JCL-Conversion. Die DOS-JCL wird konvertiert unter Berücksichtigung der gewonnenen CCF-Daten. Dies ergibt OS/JCL, OS/Procedures, OS/Sysin-File einschließlich Dokumentation.

Informationen: Kybernon GmbH, Kopernikusstr. 9, 8000 München 80,

Telefon 0 89/4 70 20 73.