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National Semiconductor will 500 Stellen streichen

21.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Chiphersteller National Semiconductor will aus Kostengründen 500 seiner rund 10.000 Stellen streichen. Nach eigenen Angaben soll der Jobabbau in den Bereichen Fertigung, Produktentwicklung und Support vorgenommen werden. Unabhängig davon plant das kalifornische Unternehmen, sich aus Rentabilitätsgründen von zwei kleinen Geschäftsbereichen zu trennen. Dabei handelt es sich um die Sparte Information Appliance, die primär die Chipserie "Geode" für Set-Top-Boxen, PDAs und Thin Clients umfasst. Außerdem sucht der Konzern einen Käufer für den Bereich Cellular Baseband (mobile Basisbandnetze). Laut National Semiconductor haben beide Produktsparten hervorragende Zukunftsperspektiven - wenn Geld investiert wird.

Die Kalifornier wollen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung jedoch lieber auf Bereiche konzentrieren, die schneller höhere Erträge versprechen. Nach eigenen Angaben steuern die beiden obsoleten Sparten lediglich fünf Prozent oder weniger zum Gesamtumsatz bei. Nationals Kerngeschäft besteht dagegen aus einer Reihe von Analogprozessoren für Mobiltelefone, Computerdisplays und andere elektronische Geräte. Um auf diesem Terrain weiter Fuß zu fassen, hat der Konzern nun eine Vereinbarung mit Taiwan Semiconductor über die Lieferung von Wafer mit Strukturbreiten von 0,15 Mikrometer und weniger getroffen. National erspart sich damit Investitionen in eine eigene Fertigungsstätte für 300-Millimeter-Wafer.

Der kalifornische Chiphersteller verspricht sich von den Maßnahmen eine Senkung der vierteljährlichen Betriebskosten um 15 Millionen Dollar. Zunächst kommt auf National Semiconductor jedoch eine Belastung von 35 bis 45 Millionen Dollar zu. Diese will die Company bereits im Ende Februar ausklingenden dritten Geschäftsquartal abschreiben. (mb)