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Napster einigt sich mit Autoren

25.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die inzwischen von Bertelsmann kontrollierte Internet-Musiktauschbörse Napster hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Kommerzialisierung ihres Dienstes genommen. Die Company einigte sich gestern mit dem amerikanischen Autorenverband National Music Publishers´ Association (NMPA) und den von dieser vertretenen Songwritern. Napster zahlt der Organisation 26 Millionen Dollar für rückwirkend entstandene Rechteverletzungen und weitere zehn Millionen Dollar im voraus für künftige Lizenzzahlungen. Ferner wurde vereinbart, dass NMPA-Künstler am künftigen Umsatz von Napster beteiligt werden sollen. Der Deal bedarf allerdings noch der Zustimmung von Richterin Marilyn Pates sowie des NMPA-Aufsichtsrates.

Napster muss nun noch seinen Rechtsstreit mit der Plattenindustrie, vertreten durch die klagende RIAA (Recording Industry Association of America) klären. Auch im Falle einer Einigung ist aber nicht davon auszugehen, dass der Service bald in gleichem Ausmaß wie zu seinen Hochzeiten wieder ans Netz geht. Sobald die technische Infrastruktur für einen legalen Abonnement-Dienst installiert ist, sollen in den kommenden ein bis eineinhalb Jahren laut CEO Konrad Hilbers zunächst ein bis zwei Millionen Kunden (zurück-)gewonnen werden. "Ich glaube an die Kraft des Markennamens Napster", erklärte Hilbers optimistisch. Analysten sehen das teilweise deutlich anders. "Mit den geplanten Gebühren und Einschränkungen ist die Sache längst nicht mehr so interessant wie früher. Ich kann mir nicht vorstellen, warum Leute zu einem weit weniger nützlichen Napster zurückkehren sollten."