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Napster einigt sich mit AOL, Bertelsmann und EMI

06.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die umstrittene Musiktauschbörse Napster darf künftig Copyright-Songs von Musicnet auf seiner Website vertreiben. Darauf hat sich die US-Company mit dem Joint Venture der drei großen Plattenfirmen Warner Music Group (AOL Time Warner), BMG Entertainment (Bertelsmann) und EMI Recorded Music sowie dem Streaming-Spezialisten Real Networks verständigt. Bedingung ist allerdings, dass es Napster gelingt, den illegalen Musiktausch auf seiner Website endgültig zu unterbinden.

Napster-Eigner Bertelsmann will die Tauschbörse bereits im Juli in einen kostenpflichtigen Abonnementservice umwandeln. Geplant ist ein Zweistufenmodell: Zum einen will Napster für Songs von unabhängigen Plattenlabels eine monatliche Grundgebühr verlangen, zum anderen können die Anwender gegen eine weitere Gebühr Lieder von Musicnet beziehen. Neben AOL und Real Networks wird Napster damit zum dritten Vertriebspartner von Musicnet. Die Musiktauschbörse geht davon aus, dass viele ihrer derzeit 70 Millionen Nutzer künftig bereit sind, für den Musiktausch zu bezahlen.

Auch mit den zwei anderen großen Plattenfirmen Vivendi Universal und Sony Music verhandelt Napster angeblich derzeit über ein ähnliches Abkommen. Beide Labels haben sich in Konkurrenz zu Musicnet in dem Joint Venture Duet organisiert.