Nokia baut Spitzenposition aus

Nachfrage nach Mobiltelefonen steigt wieder

06.12.2002
MÜNCHEN (CW) - Der weltweite Handy-Markt erholt sich. Laut Gartner Dataquest wurden im dritten Quartal dieses Jahres insgesamt 104,3 Millionen Mobiltelefone verkauft. Das sind 7,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Sehr erfreulich verlief das Geschäft für Marktführer Nokia, der den Absatz mit 37,4 Millionen Endgeräten um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern und seinen weltweiten Marktanteil von 34 auf 36 Prozent ausbauen konnte. In der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) kommen die Finnen inzwischen sogar auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Nach Ansicht von Gartner-Analyst Ben Wood ist dieser Aufschwung auf den beginnenden Upgrade-Zyklus in Europa zurückzuführen, der vor allem vom Trend zu Geräten mit Farbdisplay, Digitalkamera und Spielfunktionen profitiere. Viele Kunden, die zu Zeiten des Handy-Booms ein Nokia-Modell erworben hätten, blieben der Marke auch bei der Ersatzbeschaffung treu.

Während der Aufschwung an der Nummer zwei im Mobilfunkmarkt, Motorola, bislang vorübergegangen ist - das US-Unternehmen konnte seine Umsätze auf Basis von 15 Millionen verkauften Handys im dritten Quartal 2002 nur um 2,4 Prozent steigern - erlebt das Geschäft des drittgrößten Anbieters Samsung einen Höhenflug: Die Koreaner steigerten ihre Verkäufe um 53 Prozent auf 11,1 Millionen Einheiten und erreichten damit einen weltweiten Marktanteil von knapp elf Prozent. Auf dem vierten Platz liegt nach wie vor Siemens. Der Münchner Konzern verkaufte mit 8,1 Millionen Mobiltelefonen 13 Prozent mehr als im Vorjahr und kommt damit auf einen Marktanteil von 7,8 Prozent.

Schwere Einbußen musste dagegen Sony Ericsson hinnehmen. Das japanisch-schwedische Joint Venture setzte im dritten Quartal nur fünf Millionen Geräte ab - 43 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit schrumpfte der Marktanteil von 9,1 auf 4,8 Prozent. Die Analysten begründen das schwache Geschäft mit Lieferproblemen sowie mit der Tatsache, dass Sony Ericsson noch kein einziges gemeinsam entwickeltes Handy auf den Markt gebracht hat. Alle derzeit verfügbaren Modelle sind reine Ericsson-Produkte, die unter dem gemeinsamen Namen vertrieben werden. (tc/sp)

Abb: Handy-Markt weltweit

Neben Marktführer Nokia hat vor allem Samsung Anteile hinzugewinnen können. Schwere Einbußen musste dagegen das Joint Venture Sony Ericsson hinnehmen. Quelle: Gartner Dataquest