Web-Applikationen/Kommentar

Nachdenken und konsolidieren

11.05.2001
Helga Biesel Redakteurin CW

Dabei sein ist alles. Diese Phase der Web-Begeisterung ist vorüber. Auch das Thema "Aufholjagd" ist - bis auf weiteres - gegessen. Es darf wieder gezögert und nachgedacht werden. Die allseits beschworene Konsolidierung speziell im B-to-C-, aber auch im B-to-B-Markt sollten die Anwender nutzen, um ihre heutigen Web-Anwendungen auf die zweite Generation von Portalen und/oder Marktplätzen vorzubereiten (Seite 84) oder aber neue strategische Überlegungen anzustellen, ob und wie sie aus ihrer angestammten Legacy-Welt die Chancen plattformübergreifender Web-Anwendungen nützen wollen (Seite 72).

Besonders die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) haben hier einen großen Nachholbedarf, der endlich in aller Ruhe gedeckt werden kann.

Da sollte der Mittelstand zum Ersten einmal von den mehr oder weniger guten Erfahrungen der Großen ihrer jeweiligen Branchen profitieren. Das bedeutet: Anfangen mit E-Procurement. Hier ist die Kosten-Nutzen-Relation deutlich positiv (Seite 82). Bedeutet aber auch: Finger weg von unnützen und teuren Content-Angeboten sowie Marketing-Aktivitäten nach dem Gießkannenprinzip.

Auch könnte man gerade jetzt dem (un)heimlichen hausinternen Missbrauch des Internet-Zugangs leicht einen Softwareriegel vorschieben. Eine dankbare Aufgabe für Systementwickler, die zwischen den Methoden Datenbank-Filtering und/oder Dynamisches Filtern (Seite 78) wählen können.

Eine wichtige Aufgabe der Web-Entwickler bleibt indes die kontinuierliche Weiterentwicklung der Web-Anwendungen. Tempo, Verlässlichkeit und die immer neue Bewältigung von Komplexität verlangen ausgefeilte Methoden: Application Mining ist eine der neueren (Seite 76), die es zu testen gilt.

Denn das Thema "Brücken schlagen zwischen Web und DV" ist noch längst nicht ausgereizt (siehe oben).