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Nach Rückzieher der Muttergesellschaft: Ision beantragt nun doch Insolvenz

10.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Hamburger Internet-Dienstleister Ision Internet AG hat am gestrigen Donnerstag für seine operativ tätigen Gesellschaften Insolvenz beantragt. Das Unternehmen begründete den überraschenden Schritt damit, dass der britische Mehrheitsaktionär Energis entgegen früherer verbindlicher Zusagen nicht zu einer weiteren Finanzierung bereit sei. Ision hatte bereits Ende März ad hoc mitgeteilt, dass eine "rechtliche Überschuldung der Gesellschaft vorliege". Sollten die Bemühungen um eine Finanzierung erfolglos bleiben, müsse bis spätestens zum 3. April die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt werden, hatten die Hamburger damals gewarnt (Computerwoche online berichtete). Eine Woche später gab das Unternehmen Entwarnung, nachdem sich die Muttergesellschaft Energis

bereit erklärt hatte, Ision finanziell unter die Arme zu greifen (Computerwoche online berichtete). Eine Begründung für den jetzigen Rückzieher der Muttergesellschaft wurde nicht genannt. Zu den Kunden von Ision zählen unter anderem Tschibo, die Landesbank Schleswig-Holstein und "Spiegel Online". (mb)