Nach Jahren schwerer Pruefung Die IBM ebnet /36-Anwendern den Weg in die neue AS/400-Welt

29.07.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Die IBM erinnert sich ihrer ueber 150 000 Anwender des Midrange-Rechners /36. Gelang es jahrelang nicht, diesen Kunden einen problemlosen Umstieg in die AS/400-Welt zu ermoeglichen, so scheint nun ein Weg gefunden. In diesem Herbst soll ein AS/400-Modell auf Basis des Power-PC-Prozessors herauskommen, auf dem das /36-Betriebssystem SSP laeuft.

IBM wird in wenigen Monaten das "AS/400 Advanced System /36" ausliefern - das zumindest kuendigte der amerikanische Midrange- Manager Frank Soltis an. Es handele sich dabei zunaechst um einen Prototypen der neuen AS/400-Architektur, der fuer das komplexere OS/400-Betriebssystem nicht leistungsstark genug sei.

Ab Mitte naechsten Jahres koennten alle /36-Anwendungen auf saemtlichen Power-PC-basierten AS/400-Modellen laufen. Kunden implementieren dann nach IBM-Vorstellungen wahlweise die Betriebssysteme SSP oder OS/400 - oder sie lassen beide Systeme simultan arbeiten. IBM-intern habe es zahlreiche Debatten darueber gegeben, ob es sinnvoll sei, das Alt-Betriebssystem SSP auf eine neue Hardware zu portieren. Man habe sich dafuer entschieden, /36- Kunden nicht mehr zwangslaeufig einen Umstieg auf die AS/400 nahezulegen.

Anwender der /36 waren von der IBM zuletzt "haengen gelassen worden", wie Shannon Mueller von der Anwendervereinigung Common kritisiert. Big Blue habe sich nicht bereit gefunden, das Betriebssystem SSP weiter zu entwickeln. Die Kunden sollten auf die "Silverlake" umsteigen. De facto habe es sich aber als aeusserst schwierig erwiesen, Anwendungen von SSP nach OS/400 zu migrieren. Zu unterschiedlich seien die Datenbank- und Codegenerierungs- Techniken gewesen. Ebensogut haetten Kunden auf eine konkurrierende Hardware wechseln koennen.