MySQL: Nicht überall geeignet
Viele geschäftskritische Anwendungen stellen hohe Anforderungen an die Funktionalität und Leistungsfähigkeit der Datenbank. In solchen Fällen gelten die teureren Produkte von Oracle, IBM und Microsoft als unersetzlich. Wenn etwa große Data-Warehouse- und Business-Intelligence-Anwendungen betrieben werden, ist MySQL laut IDC-Manager Spies nicht zu empfehlen, weil sehr große Datenmengen parallel bearbeitet werden müssen. Hier sind die marktführenden proprietären Produkte wesentlich weiter.
Gartner-Analyst Donald Feinberg geht sogar einen Schritt weiter und rät von quelloffenen Datenbanken für unternehmenskritische Anwendungen ab. Wohl wissend, dass Stabilität und Leistung von Lösungen wie MySQL oder "PostgreSQL" ständig verbessert werden, sieht Feinberg ihr bevorzugtes Einsatzgebiet in weniger kritischen Web- und Portal-Anwendungen.
Proprietäre Datenbanken: Nicht überall erforderlich
Wichtig ist, dass sich Anwender über die Anforderungen im Klaren sind. Nicht jede Anwendung ist für das Unternehmen geschäftskritisch oder muss überdurchschnittlich hohe Performance-Anforderungen erfüllen. Soll eine neue datenbankgestützte Applikation implementiert werden, lohnt es sich beispielsweise, zunächst einmal zu analysieren, ob die angebotene Funktionsvielfalt notwendig ist. Die meisten Anwendungen nutzen laut Sun nur 20 bis 25 Prozent der Funktionen proprietärer Datenbanken. In den meisten Fällen reiche es vollkommen aus, MySQL zu installieren, behauptet der Anbieter. Die Open-Source-Lösung biete rund 80 Prozent der Funktionen einer Oracle-Datenbank, koste insgesamt aber nur ein Fünftel.