Mysap findet den Host über Umwege

05.07.2006
Von Thorsten Fink und Ralf Kempf

Java Connector

Der Java Connector (JCO) ist ein Wrapper für die binäre RFC-Bibliothek von SAP. Er gestattet eine bidirektionale Integration zwischen Host und SAP-System, sofern auf dem Mainframe eine Java-Anwendung läuft. Der JCO liegt im Binärcode vor und läuft auf z/OS, OS400, AIX, Tru64, Solaris und HP-UX.

Leider unterstützt die Programmierschnittstelle Typsicherheit: Alle Typüberprüfungen finden erst zur Laufzeit statt, was im Vorfeld umfangreiche Tests erfordert. Läuft auf dem Host keine Java-Software, muss das Unternehmen zusätzlich eine Kopplung zwischen der Host-Applikation und dem Jco-Adapter entwickeln. Dieser macht auf dem Großrechner einen zusätzlichen Prozess erforderlich. Assembler- oder Cobol-Programme lassen sich beispielsweise über das Java Native Interface (JNI) und Corba mit einem Java-Prozess verbinden, welcher über den Jco mit einer SAP-Anbindung gekoppelt ist.

Doch selbst im Falle einer J2EE-Anwendung ist die SAP-Kopplung via Java Connector problematisch: Da der JCO nicht für J2EE entwickelt wurde, muss der Anwender bei der Programmierung gegen Vorgaben der Spezifikation Enterprise Java Beans (EJBs) verstoßen. Der JCO macht zum Beispiel den Einsatz statischer Methoden notwendig und verstößt damit gegen das EJB-Konzept. Aus diesem Grund sollten Anwender für diesen Zweck besser einen J2EE-konformen Ressourcenadapter einsetzen, wie beispielsweise "Librados". Dieser arbeitet intern mit dem JCO.