Mysap findet den Host über Umwege

05.07.2006
Von Thorsten Fink und Ralf Kempf
Nach wie vor ist es schwierig, Mainframes mit SAP-Software zu verbinden. Es gibt verschiedene Methoden, doch alle haben Nebenwirkungen.

Viele Mainframe-Anwender stehen vor der Aufgabe, die Rechnerboliden mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware wie etwa SAP R/3 zu verbinden. Die einfachste Form der Integration besteht darin, Host-Daten manuell in das SAP-System einzubuchen. Noch heute nutzen zum Beispiel Banken und Versicherungen Altanwendungen auf dem Host und SAP-Lösungen parallel und ohne wirkliche Integration. Doch es ist wenig effektiv, ausgebildete Mitarbeiter mit der Datenerfassung zu betrauen. Zudem können sich durch Eingabefehler Inkonsistenzen zwischen ERP- und Host-System ergeben.

Verarbeitung einer Nachricht in der Exchange Infrastructure.
Verarbeitung einer Nachricht in der Exchange Infrastructure.

Um SAP-Anwendern den Zugriff auf Host-Applikationen zu ermöglichen, bieten sich beispielsweise Terminalemulationen an. Mit dem Tool "h3270" etwa kann der Nutzer via Web auf Mainframes zugreifen. Dies ist zwar eine schnell installierbare Zwischenlösung, sie sollte aber durch eine technische Integration abgelöst werden.

Direkte Kopplung über Idocs

Eleganter lassen sich beide Systemwelten direkt über Schnittstellen verbinden. Dabei tauscht eine Host-Anwendung direkt mit einem Softwarebaustein von SAP Daten aus. Hier gibt es mehrere Optionen. Das "Intermediate Document" (Idoc) etwa ist ein von SAP definiertes Dateiformat für den Datenaustausch. SAP-Module können Idocs sowohl einlesen als auch Daten in diesem Format exportieren.