Mutterschutz für die Konzern-IT

21.06.2007
Von Robin Prothmann und Laureen Safarik

Vorsprung nutzen und ausbauen

Die Ergebnisse des SMP-Benchmarking-Panels zeigen darüber hinaus, dass lediglich knapp ein Drittel der Konzern-IT-Dienstleiter die Chance nutzt, die sich aus einem Leistungsportfolio ergeben, dass sich an der Kundenwertschöpfungskette ausrichtet. Nur wenige Teilnehmer des Bensberger Kreises unterhalten ein Produkt- und Portfolio-Management, das sich an strategischen Kriterien orientiert. Das ist verwunderlich, denn die Bedeutung eines definierten Leistungsportfolios ist den IT-Verantwortlichen durchaus bewusst. Das förderten bereits die deutschlandweiten Umfragen zur "Zukunft der Konzern-IT" zu Tage, die in den jahren 2005 und 2006 von SMP und Computerwoche gemeinsam betrieben wurden. Darin hatten die Teilnehmer das Portfolio-Management als Top-Thema bezeichnet. Tatsächlich haben lediglich interne Dienstleister in den Branchen Finanzdienstleistungen und Energie ein Produkt-Management weitgehend als eigenständige Funktion etabliert. Da die Fachabteilungen selbst die marktorientierten Services nachfragen, können externe Dienstleister Fuß fassen. Der interne Provider verliert in der Folge die Kontrolle.

Bensberger Kreis

Der Bensberger Kreis ist ein Benchmarking-Netzwerk für Konzern-IT, das jährlich durch die SMP AG als begleitende Beratung initiiert wird. Dort werden betriebswirtschaftlich steuerungsrelevante Benchmarks der einzelnen Leistungsbereiche mit dem Erfahrungsaustausch auf Entscheiderebene kombiniert. Die operative Führung obliegt Robin Prothmann, Senior Manager der SMP AG. 28 führende IT-Dienstleister mit Konzernbezug nutzten den Bensberger Kreis 2007 zur Performance-Messung. Der branchenübergreifende Vergleich und der Austausch innerhalb der Peer Group zeigen Effizienzpotenziale sowie Best Practices mit konkreten Handlungsempfehlungen auf. Weitere Informationen gibt es unter www.smp-ag.de oder www.bensbergerkreis.net.

Um die Kundenperspektive in der Organisation zu verankern, ist eine adäquate Kundenbetreuung wichtig. Die internen IT-Dienstleister vernachlässigen sie jedoch mit dem Argument, ihnen fehle der entsprechende Betreuungsauftrag. Außerdem widerspreche eine solche Funktion dem innerhalb der Konzern-IT verbreiteten Unternehmensziel einer "schwarzen Null". Beides steht für viele Teilnehmer im Widerspruch zu einer strukturierten Vermarktung der eigenen Lösungen. Damit lassen sie jedoch die Vorteile eines Key-Account-Managements ungenutzt. Gespräche auf Augenhöhe zwischen IT und Fachbereich verbessern die Kundenorientierung sowie Betreuungs- und Beratungsqualität. Kompetente Ansprechpartner in einem übergreifend koordinierenden Key-Account-Management stellen ein effizientes Anforderungs-Management mit optimaler Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse sicher.