Airline-Partner baut Warehouse mit objektrelationaler Technik

Mut zum Risiko zahlt sich bei Sabre aus

31.07.1998

Das Warehouse soll den Marktbeobachtern der beiden Fluglinien helfen, das Verhalten der Mitbewerber und der Kunden exakter und schneller zu untersuchen. Darüber hinaus ist es als Input für Forecasting- und Optimierungsmodelle vorgesehen.

Kurz nachdem die Texaner das Projekt in Angriff genommen hatten, wurde ihnen klar, daß sie nicht nur eine wenig erprobte Technik einsetzten, sondern ihr Softwarelieferant auch rote Zahlen schrieb. Wie Vice-President Brad Jensen einräumt, arbeitete Sabre Technology Solutions drei Monate daran, einen Ausweichplan zu erstellen und Schnittstellen zu den Produkten anderer Anbieter zu entwickeln.

Mittlerweile ist der Prototyp fertig; im Juni kommenden Jahres soll das Gesamtsystem ausgeliefert werden. Und Jensen gibt sich überzeugt, daß er in puncto Technik die richtige Entscheidung getroffen hat. Mit einer relationalen Datenbank-Management-Software wäre ein solches System kaum zu realisieren gewesen, konstatiert er. Vor allem die aufwendige Datenintegration profitiere von der objektrelationalen Technik, denn damit sei die Wiederverwendung von Code in unterschiedlichen Objekten möglich. Da sich die unterschiedlichen Programmteile parallel abarbeiten ließen, seien auch komplexe Systemanfragen relativ schnell zu beantworten. "Nach unseren Beobachtungen hat sich die Ausführungsgeschwindigkeit um 60 Prozent verbessert", berichtet der Sabre-Manager.

Das Data-Warehouse soll in der Endstufe 6 bis 8 Terabyte Daten und Indizes enthalten sowie Informationen aus etwa 80 verschiedenen Quellen auswerten. 30 Entwickler schreiben derzeit die Logik, die notwendig ist, um fehlerhafte Daten zu ergänzen sowie um den Bestand zu ordnen, zu bereinigen und in das Data-Warehouse einzufüllen.

Eines der Probleme, mit dem sich die Entwickler herumschlagen mußten, betrifft die Integritätsprüfung. Denn schließlich soll das System niemals Daten, die in Stunden gemessen werden, mit solchen in Beziehung setzen, deren Maßzahl der Dollar oder die Gallone ist. Die Sabre-Entwickler haben diese Klippe umschifft, indem sie die Datenvariablen als vordefinierte Typen behandeln und die von Informix mitgelieferte "Integrity-Checking"-Funktion nutzen. Mit konventioneller Technik hätte es, so Jensen, mehr als 24 Stunden gedauert, die Informationsausbeute eines Tages zu integrieren. Mit dem objektrelationalen System sei das innerhalb weniger Stunden möglich.

IT auf Reisen

Sabre Technology Solutions ist die IT-Services- und Outsourcing-Abteilung der Sabre Group, eines Anbieters von elektronischen Dienstleistungen für die Reisebranche. Der in Fort Worth, Texas, ansässige Dienstleister setzte 1997 allein im Bereich Technology-Solutions etwa 580 Millionen Dollar um.