ERP-Migration

Mut zum Prozesswechsel

27.05.2008
Von Axel Schmidt

ERP-Migration ist nicht nur ein internes Projekt

Auch wenn es abgedroschen klingt: Immer kürzere Produktlebenszyklen sowie der Druck, Erzeugnisse schnell auf den Markt zu bringen, sorgen dafür, dass Unternehmen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Daraus folgt, nicht mehr alles selbst zu machen, sondern Partnernetzwerke zu bilden, aus denen komplexe Wertschöpfungsketten entstehen.

Auch diesen Sachverhalt sollten Anwender beim ERP-Wechsel berücksichtigen. Beispielsweise sind Strukturen zu bilden, die eine durchgängige Partnerkommunikation vom ERP-System bis zum Vertrieb schaffen. Das schließt alle Systeme mit ein, die mit der ERP-Lösung kommunizieren.

Zunächst muss man sich schlicht die banale Frage stellen, welche Daten man überhaupt benötigt, meint Frank Jelinek, Leiter des Competence and Delivery Center (CDC) Nordeuropa bei Axway Deutschland.
Zunächst muss man sich schlicht die banale Frage stellen, welche Daten man überhaupt benötigt, meint Frank Jelinek, Leiter des Competence and Delivery Center (CDC) Nordeuropa bei Axway Deutschland.

Jelinek verweist exemplarisch auf ein Projekt, das Axway für einen großen Einzelhändler abgewickelt hat. Der habe ein neues ERP-System eingeführt und dabei die Chance genutzt, sein Partnernetz und die anfallenden Prozesse flexibler zusammenzuführen. Dabei spielte auch die Möglichkeit, neue Partner ohne großen Aufwand einbinden zu können, eine bedeutsame Rolle.

Die Bons aus über 750 Filialen laufen bei dem Einzelhändler von der jeweiligen Kasse in das ERP-System der Konzernzentrale. Dort erzeugen sie einen Bestellvorschlag und übermitteln ihn zurück an die Filiale. Der Filialleiter vor Ort erstellt auf dieser Grundlage seine Bestellung, die dann über das System an den Lieferanten versendet wird. Die Prozesse werden dabei sowohl von technischer als auch von inhaltlicher Seite überwacht und eröffnen dem Nutzer die Chance, bei ungewöhnlichen Entwicklungen frühzeitig einzuschreiten.