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Musikverleger verklagen MP3.com

23.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mehr als 50 Musikverleger und Komponisten haben den amerikanischen Musik-Onlinedienst MP3.com wegen der angeblichen Verletzung von Urheberrechten verklagt. Vor dem US-Bezirksgericht im Bundesstaat New York forderten sie eine Einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen. Außerdem soll MP3.com Schadensersatz für rund 1000 Songs zahlen, bei deren Veröffentlichung im Internet die Firma Copyright-Bestimmung missachtet habe. Die Klägerpartei fordert 25.000 Dollar pro Lied.

In den vergangenen Monaten hatte der Online-Dienst bereits Schadensersatzzahlungen in Höhe von insgesamt 160 Millionen Dollar an verschiedene Platten-Labels und Verleger geleistet, die das Unternehmen ebenfalls der Verletzung von Urheberrechten beschuldigt hatten. Im Mai dieses Jahres übernahm der französische Mischkonzern Vivendi Universal SA den Musik-Onlinedienst für 423 Millionen Euro in bar und Aktien (Computerwoche online berichtete). Die Technik vom MP3.com wollen die Franzosen für ihren in Kooperation mit Sony geplanten Internet-Musikservice "Pressplay" einsetzen. Durch die Akquisition ist MP3.com auf dem Weg sich vom ehemaligen Gegner der Musikindustrie zu deren Partner zu wandeln. Ric Dube, Analyst des Marktforschungsunternehmens Webnoize, bezeichnete die jüngste Klage gegen das Unternehmen als Schikane. "Sie sind hinter MP3.com her, weil es bei Vivendi etwas zu holen

gibt", so Dube.