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Musik an der Uni getauscht: Studenten müssen Strafe zahlen

02.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit einem Vergleich geht ein Prozess zu Ende, den der Verband der US-Musikindustrie RIAA (Recording Industry Association of America) gegen vier Studenten in den US-Bundesstaaten Michigan, New Jersey und New York geführt hat (Computerwoche online berichtete). Die Beklagten müssen jeweils zwischen 12.000 und 17.500 Dollar Strafe zahlen und die von ihnen installierten Tauschbörsen von den Universitätsrechnern entfernen. Außerdem verpflichten sie sich, keine entsprechenden Angebote im Internet zu nutzen.

Ursprünglich hatte die RIAA für jedes getauschte Lied Schadenersatz von 150.000 Dollar gefordert. Zu dem im Vergleich zu dieser Forderung milden Urteil hat nach Ansicht von Prozessbeobachtern die von den Studenten eingesetzte Technologie geführt. Bei den "Chewplastic" und "Flatlan" genannten P2P-Netzen (Peer-to-Peer) handelt es sich weniger um Napster-ähnliche Systeme, wie von der RIAA behauptet, sondern um Suchmaschinen, die Musikdateien auf vernetzten Rechnern aufspüren und zum Download verfügbar machen. Die RIAA zeigte sich zufrieden mit dem Prozessausgang. Das Urteil sei gemessen an der geringen Bedeutung der in lokalen Netzen von Privatpersonen betriebenen Tauschbörsen akzeptabel, sagte eine Sprecherin.

Joseph Nievelt, Jesse Jordan, Aaron Sherman und Daniel Peng, der sich bis zum Prozessende keiner Gesetzesübertretung bewusst war, dürften zumindest in den kommenden drei Jahren kaum Geld für CD-Käufe haben. Ihre Strafen müssen sie bis Ende 2006 abstottern. (lex)